Panne in Wimbledon: Hawk-Eye fällt gleich dreimal aus – Spielerin stinksauer
Die Organisatoren des Rasen-Klassikers in Wimbledon haben sich für das zeitweise Versagen des Hawk-Eyes entschuldigt. Ein „menschlicher Fehler“ sei der Grund für die Pannen im Achtelfinalmatch zwischen der Britin Sonay Kartal und der Russin Anastasia Pavlyuchenkova gewesen. Beim Stand von 4:4 im ersten Satz hatte das System gleich dreimal einen Schlag ins Aus nicht als solchen erkannt.
Ein Sprecher des All England Club erklärte am späten Sonntag, dass das erstmals eingesetzte Electronic Line Calling System auf einer Seite des Platzes „irrtümlicherweise für ein Spiel deaktiviert worden sei“. Dies sei ein menschlicher Fehler gewesen: „Wir haben uns bei den betroffenen Spielerinnen entschuldigt.“
Schiedsrichter von System-Deaktivierung ahnungslos
Der deutsche Schiedsrichter Nico Helwerth habe von der Deaktivierung des Systems nicht gewusst. Die Folge war reichlich Ärger bei Pavlyuchenkova: Nach einem Schlag ihrer Gegnerin ins Aus hatte die Russin eigentlich das Spiel zum 5:4 gewonnen, doch der Aus-Ruf blieb aus. Helwerth unterbrach die Partie – der Punkt musste wiederholt werden. Pavlyuchenkova kassierte das Break zum 4:5, gewann das Match aber 7:6 (7:3), 6:4.
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Pavlyuchenkova war zunächst sauer auf Helwerth. „Du hast mir das Spiel gestohlen“, sagte die Weltranglisten-50 auf dem Platz. Später fügte sie an: „Er hat mir nach dem Match gesagt, dass er den Ball im Aus gesehen hat. Ich dachte, dass er das dann auch sagt. Aber es war auch für ihn nicht einfach.“ Zuvor hatten sich auch andere Spielerinnen und Spieler über Ungenauigkeiten beschwert.
Erstmals keine Linienrichter in Wimbledon dabei
In Wimbledon kommen erstmals in der langen Turniergeschichte keine Linienrichter zum Einsatz. Durch das Electronic Line Calling System sollen Diskussionen um Millimeter-Entscheidungen eigentlich vermieden werden. „Wir vertrauen weiterhin voll und ganz auf die Genauigkeit der Technologie“, sagte der Sprecher am Sonntag und versprach Besserung: „Wir haben unsere Prozesse umfassend überprüft und die entsprechenden Änderungen vorgenommen.“ (dpa/luz)
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