• Naomi Watanabe erfreut sich internationaler Berühmtheit. Auf Instagram folgen ihr 9,3 Millionen Menschen.
  • Foto: imago images / AFLO

Olympia-Skandal: Plus-Size-Model sollte als Schwein verkleidet ins Stadion schweben!

Eine Idee, wie aus dem Kindergarten. Und dazu auch noch beleidigend und sexistisch! Der Werbefachmann Hiroshi Sasaki, der für die Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele in Tokio verantwortlich war, hatte einen Einfall, den er lieber nicht ausgesprochen hätte und sorgte damit für den nächsten Skandal um Olympia.

Nicht zu fassen, seine Idee: Die Schauspielerin und Modedesignerin Naomi Watanabe sollte als Schwein verkleidet in das Stadion schweben! Sein Titel dafür: „Olympig“! Unfassbar. 

Dass es sich bei der Entertainerin um ein Plus-Size-Model handelt, macht die Idee noch beleidigender. Auch die Regierung bezeichnete sie als „völlig unangebracht“.

Plus-Size-Model als „Olympig“: Nächster Skandal um Tokio-Spiele

Nachdem die Zeitschrift „Shukan Bunshun“ seinen Vorschlag aus einem internen Mitarbeiter-Chat ans Tageslicht brachte, trat der Kreative am Donnerstag von seinem Amt zurück.

Die Chefin des Olympiakomitees, Seiko Hashimoto, akzeptierte den Rücktritt und bekräftigte, sie wolle sich nun verstärkt für die Gleichbehandlung der Frauen einsetzen. Für sie gilt es nun, schnellstmöglich einen Ersatz zu finden.

Das könnte Sie auch interessieren: Nach rassistischem Drohbrief: Löw spricht Gislason Mut zu

„Meine Ideen und Bemerkungen waren vollkommen unangemessen. Sie wären eine große Beleidigung für Frau Naomi Watanabe. Das kann nicht zurückgenommen werden“, teilte der 66-jährige Kreativdirektor in einem Statement mit: „Ich entschuldige mich aufrichtig bei ihr und den Menschen, die sich wegen solcher Inhalte unwohl gefühlt haben.“

Japans Olympia-Kreativdirektor tritt wegen Sexismus-Skandal zurück

Die 33-jährige Watanabe antwortete in einer Erklärung, die von ihrer Agentur herausgegeben wurde, dass sie von den Bemerkungen „überrascht“ sei. „Ich bin glücklich mit meiner Körperform“, fügte sie hinzu und forderte eine Welt, in der „Individuen sich gegenseitig respektieren“ können.

Nachdem zuletzt schon der Vorgänger Hashimotos, Yoshiro Mori, wegen eines Sexismus-Skandals im Februar zurückgetreten war gibt es also nun schon den nächsten. Neben den neuen Problemen um erniedrigende Äußerungen über eine Frau plagen die Olympia-Macher noch weitere Probleme, wie die Corona-Pandemie und die rekordhohen Kosten der Spiele.

Das könnte Sie auch interessieren: Mitten im Spiel: Tennis-Profi nach Morddrohung disqualifiziert

In der kommenden Woche, am 25. März, beginnt in Fukushima der Fackellauf für die Spiele. Japans Organisatoren und das Internationale Olympische Kommitee (IOC) beharren darauf, dass die Spiele mit 11.000 Athleten und die anschließenden Paralympics mit 4400 Athleten ungeachtet der andauernden Corona-Pandemie wie geplant stattfinden.

Sexismus-Skandal bei Olympia – nur eines der Probleme bei der Planung

Sie waren wegen der Pandemie um ein Jahr verschoben worden. Unterdessen will die japanische Regierung den Corona-Notstand für den Großraum Tokio wie geplant an diesem Sonntag beenden. Angesichts sinkender Infektionszahlen wird eine nochmalige Verlängerung für nicht nötig angesehen. Das Einreiseverbot für nicht in Japan wohnhafte Ausländer dürfte jedoch vorerst beibehalten werden. (dpa/abin)   

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp