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Hamburgs Beachvolleyball-Team Svenja Müller/Cinja Tillmann
  • Ziel Paris: Hamburgs Beachvolleyball-Team Svenja Müller/Cinja Tillmann
  • Foto: WITTERS

100 Tage bis Olympia: Das sind Hamburgs Medaillen-Kandidaten – neue Bewerbung?

Vorfreude, Anspannung und auch Druck steigen in Hamburgs olympischem Spitzensport. Die heiße Phase hat begonnen. Rund 100 Tage sind es noch bis zum Beginn der Olympischen Sommerspiele in Paris (26. Juli bis 11. August). Während einige Athletinnen und Athleten aus der Hansestadt ihre Teilnahme schon sicher haben und sich gezielt vorbereiten, müssen andere noch die Qualifikation schaffen oder um ihren Platz im Team kämpfen. Groß sind die Hoffnungen, dass es auch für Hamburg glänzende Spiele werden – mit möglichst vielen Medaillen.

Auf europäischem Boden, im Nachbarland Frankreich, steigt das größte Sportereignis der Welt, was aufgrund der gleichen Zeitzone hierzulande ein riesengroßes TV-Ereignis sein wird. Gut 30 Sportlerinnen und Sportler aus der Hansestadt werden in der „Stadt der Liebe“ um Zeiten, Weiten, Tore, Platzierungen und auch Edelmetall kämpfen.

„Wir wollen als Hamburg im Team Deutschland in Paris erfolgreich sein“, sagte Innen- und Sportsenator Andy Grote bei einem Medientermin im Rathaus. Er sei „sicher, dass es in diesem Sommer wieder ausreichend Grund zum Jubeln geben wird.“

Die Ausbeute der Hamburger Olympioniken bei den Spielen von Tokio vor drei Jahren: eine Goldmedaille, dreimal Silber, zweimal Bronze.

Hamburgs Tennis-Olympiasieger 2021 Alexander Zverev zeigt stolz seine Goldmedaille. WITTERS
Hamburgs Tennis-Olympiasieger 2021 Alexander Zverev zeigt stolz seine Goldmedaille
Hamburgs Tennis-Olympiasieger 2021 Alexander Zverev zeigt stolz seine Goldmedaille.

Nach Gold in Tokio: Alexander Zverev auch in Paris Mitfavorit

Gold-Held Alexander Zverev, in Hamburg geborener und aufgewachsener Tennis-Star, hatte in Tokio mit dem Olympiasieg für das absolute Highlight aus Hamburger Sicht gesorgt. In Paris geht Zverev auf Sand erneut auf Edelmetall-Jagd.

Medaillen-Chancen gibt es auch im Rudern, wo Torben Johannesen und Benedict Eggeling mit dem Deutschland-Achter aussichtsreich ins Rennen gehen. In Tokio hatte Johannesen mit dem Paradeboot Silber gewonnen.

Olympia-Ticket: Laura Ludwig/Louisa Lippmann auf Kurs

Große Hoffnungen werden in den Sand gesetzt – beim Beachvolleyball. Die deutschen Topteams trainieren am Bundesstützpunkt in Hamburg. Nahezu sicher in Paris dabei: Das mit Abstand beste deutsche Herren-Duo Nils Ehlers/Clemens Wickler. Gute Chancen auf das Ticket haben die beiden Frauen-Teams Svenja Müller/ Cinja Tillmann und Laura Ludwig/Lousia Lippmann, die bei den anstehenden Turnieren bis Olympia jeweils noch Punkte sammeln müssen, um sicher dabei zu sein, aber aussichtsreich im Rennen liegen.

Die Hamburger Beachvolleyballer Clemens Wickler (l.) und Nils Ehlers mit einem der Phryges, den Maskottchen der Spiele in Paris WITTERS
Die Hamburger Beachvolleyballer Clemens Wickler und Nils Ehler
Die Hamburger Beachvolleyballer Clemens Wickler (l.) und Nils Ehlers mit einem der Phryges, den Maskottchen der Spiele in Paris

„Ich gehe davon aus, dass wir mit dem einen oder anderen Team Medaillen holen werden“, gibt sich Bernd Schlesinger, Leiter des Olympiastützpunktes Beachvolleyball in Hamburg, „sehr zuversichtlich“, wenngleich die deutschen Teams derzeit nicht zu den Topfavoriten gehören.

Hockey-Ass Anne Schröder: „Extreme Motivation“

Im Hockey, wo Hamburger Vereine traditionell ein großes Kontingent an Spielerinnen und Spielern der DHB-Kader bei Frauen und Männern stellen, gehen beide bereits qualifizierten Teams aussichtsreich ins Medaillenrennen und wollen wieder aufs Treppchen, nachdem sie in Tokio leer ausgegangen waren.

Ein klares Ziel will Frauen-Bundestrainer Valentin Altenburg, der aus Hamburg kommt, noch nicht formulieren oder vorgeben. „Das kommt aus der Mannschaft heraus. Aber dafür ist es noch zu früh.“ Zunächst muss der Kader von derzeit noch 28 Spielerinnen auf 16 reduziert werden. Anne Schröder vom Club an der Alster: „Olympia rückt immer näher, das Kribbeln steigt. Die 100-Tage-Marke ist eine extreme Motivation.“ Als Führungsspielerin ist Schröder für Paris gesetzt.

Hamburg investiert Millionen in Sport-Stützpunkte

„Viele bekannte Gesichter und wenig Nachwuchs von unten“ seien unter den Hamburger Sportlerinnen und Sportlern, die beim Sportspektakel in Frankreichs Metropole sicher oder voraussichtlich dabei sind, sagt Ingrid Unkelbach, Leiterin des Olympiastützpunkts Hamburg. In der Corona-Pandemie sei viel Nachwuchs weggebrochen. Die Tatsache, dass eine nahezu identische Anzahl Aktiver wie in Tokio in Paris an den Start gehen werde, sei „alles in allem eine Riesen-Bestätigung der Arbeit in Hamburg.“ Der Anspruch sei es bei künftigen Sommerspielen aber, die „Zahl zu steigern“.

Hamburg investiert weiter in den Sport. Für den Ausbau des neuen Hockey-Bundesstützpunkts am Hemmingstedter Weg macht die Stadt 15 Millionen Euro locker. Auch in den Ausbau der Ruderanlage in Allermöhe sowie in den großen Olympiastützung in Hamburg-Dulsberg werden Millionen investiert, kündigte Senator Grote an.

Grote: Hamburger Olympiabewerbung mit Berlin „eine Chance“

Was eine erneute Hamburger Olympiabewerbung angeht, zeigt sich Grote weiter offen. Die Hansestadt zählt neben Berlin, Bayern mit München, NRW sowie Sachsen mit Leipzig zu den fünf Regionen, die vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) zu Kandidaten mit Ausrichter-Potenzial benannt worden waren – für nachhaltigere, weniger kostenintensive Spiele.

Ein denkbares Modell: Hamburg und Berlin richten gemeinsam Sommerspiele aus. „Es sind die beiden größten deutschen Städte, die auch noch in erreichbarer Distanz liegen. Darin steckt eine Chance“, sagt Grote. „Wir würden gerne den Hamburgerinnen und Hamburgern in einem neuen Referendum ein neues Angebot machen.“

Im November 2015 war die Bewerbung Hamburgs um die Sommerspiele 2024 in einem denkwürdigen Referendum von den Bürgerinnen und Bürgern abgelehnt worden.

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