Handball DHB Norwegen EM
  • Die DHB-Spieler Patrick Zieker (l.) und Patrick Wiencek (r.) können den Norweger Kent Robin Toennesen nicht stoppen.
  • Foto: Imago

Ohne Training keine Chance! DHB-Team verliert bei der EM auch gegen Norwegen

Die Großen bleiben eine Nummer zu groß, die Hoffnungen auf eine Überraschung ein Traum. Deutschlands Handballer haben auch ihr zweites Hauptrundenspiel bei der EM verloren. Einen Tag nach dem 23:29 gegen Europameister Spanien setzte es für die nach elf Corona-Fällen zusammengewürfelte, aber bravourös kämpfende DHB-Auswahl eine 23:28 (12:14)-Niederlage gegen Norwegen, den EM-Dritten von 2020 – ohne Training in den vergangenen Tagen.

„Ich bin trotzdem sehr stolz auf meine Jungs“, lobte Bundestrainer Alfred Gislason die Moral sein Team. „Sie haben alles gegeben und nie aufgegeben.“ Spielmacher Philipp Weber betonte: „Wir können uns keinen Vorwurf machen, haben alles reingeworfen in den 60 Minuten, aber man sieht einfach irgendwann, dass wir noch nicht eine Trainingseinheit zusammen absolviert haben.“ Keeper-Riese Johannes Bitter bekräftigte: „Man muss der Mannschaft ein Kompliment machen, wir sind einfach nicht eingespielt.“

Handball-EM: Deutschland unterliegt Norwegen klar

Die schon zuvor nicht wirklich realistische Chance aufs Halbfinale ist auf ein Minimum geschrumpft. Jetzt geht es darum, in den verbleibenden beiden Spielen gegen Vize-Weltmeister Schweden am Sonntag und gegen Russland (Dienstag) mindestens noch ein Erfolgserlebnis zu feiern und sich für die enorme Moral zu belohnen. Die vielen EM-Debütanten im Team sollen weiter Erfahrung sammeln.  

Die deutsche Mannschaft war vor 2026 Zuschauern in Bratislava aggressiv und hochkonzentriert in die Partie gestartet und in der ersten Viertelstunde (6:5/15.) die bessere Mannschaft. Insbesondere der Hamburger Bitter war auf dem Posten. Der 39-Jährige hatte zu diesem Zeitpunkt 50 Prozent aller Würfe auf sein Tor pariert (zur Halbzeit waren es neun Paraden).

DHB-Team gegen Norwegen neun Minuten ohne Tor

Dann gab es einen heftigen Einbruch. Fast neun Minuten lang erzielte die DHB-Auswahl kein Tor. Schon wieder so eine Durststrecke! Am Vortag gegen Spanien waren es sogar 15 torlose Minuten gewesen.

 „Unser Problem liegt im Angriff, nicht in der Abwehr“, kritisierte Bundestrainer Alfred Gislason in einer Auszeit. Sein Team konnte immerhin nochmal nachlegen und blieb zur Pause in Schlagdistanz zum Favoriten. Nach dem Wiederanpfiff konnten sich die Norweger umd Superstar Sander Sagosen auf vier und mehr Tore absetzen und brachten den Sieg souverän über die Zeit.

Julius Kühn: Corona-Comeback im DHB-Trikot gegen Schweden?

Auch am Sonntag gegen Schweden ist das DHB-Team wieder Außenseiter. Möglicherweise kehrt dann Julius Kühn aus der Corona-Quarantäne zurück, wenn alle Tests negativ sind. Am Freitag waren wie schon am Vortag keine weiteren positiven Fälle im Team hinzugekommen. Ein Fortschritt.

„Wir werden weiter alles geben!“, verspricht Bitter. Aufgeben ist nicht.

STATISTIK, Tore Deutschland: Golla (4), Köster (3), Weber (3),Zieker (2),Reichmann (2), Wiencek (2), Wiede (2), Zerbe (2), Steinert (1), Schmidt (1), Stutzke (1); Zeitstrafen: 2/3

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