Humpelnder Nowitzki: „Basketball wird in meinem Leben nix mehr”
Auch drei Jahre nach seinem Abschied aus der NBA hat die Basketball-Legende Dirk Nowitzki keine konkreten Pläne für eine neue Karriere. Der 43-Jährige hat sich bei seinem Deutschland-Besuch auch zu seinem Gesundheitszustand geäußert.
Dirk Nowitzki humpelt, als er die Stufen zum Podium in Köln erklimmt. Sein lädierter Fuß macht ihm sichtlich Probleme, die Knochenmühle NBA hat Spuren hinterlassen. „Ich bin nicht so fit, dass ich ein Comeback geben könnte“, sagt der 43-Jährige zur kaum ernst gemeinten Frage nach einer möglichen Rückkehr auf den Basketballcourt zur Heim-EM: „Die Zeiten sind vorbei.“
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Stattdessen fährt Nowitzki ein „bisschen Rad, um mich fitzuhalten“, spielt „ab und zu auch ein bisschen Tennis“, sagt der Familienvater:„Basketball wird glaube ich nix mehr in meinem Leben.“ Etwas werfen, „das geht“, so Nowitzki: „Aber ich werde keinen Marathon mehr laufen. Ich habe schon wein paar Wehwehchen davongetragen, aber sonst komm‘ ich noch ganz gut rum.“
Nowitzki hat seinen Sport hinter sich gelassen – zumindest als Aktiver. Ansonsten ist der Würzburger umtriebig im Basketball, wirkt aufgeräumt, auch seine Rolle als Botschafter für die Europameisterschaft (1. bis 18. September) gefällt ihm. Konkrete Pläne für die Karriere nach der Karriere hat er gut drei Jahre nach dem Abschied aus der NBA nicht.
So geht es Ex-Basketball-Star Dirk Nowitzki
„Ich bin noch in einer Zwischenphase, wo ich ein bisschen was probiere“, sagte das deutsche Basketballidol am Dienstag im KölnSKY hoch über den Dächern der Domstadt:„Ich bin nicht bereit, mich für eine Sache zu committen.“
Nowitzki, dessen langjähriger Mentor Holger Geschwindner auch zum Medientermin angereist war, schnuppert hier und da rein, ist für vieles offen. Er beobachtet, wägt ab, wartet ab. „Irgendwann wird sich was ergeben“, sagt der NBA-Champion von 2011. Es mache derzeit aber viel Spaß, „Zeit mit den Kindern zu verbringen, die ja auch in den Sport einsteigen“. Nowitzki hat mit seiner Ehefrau Jessica eine Tochter und zwei Söhne.
Gut vorstellen kann sich Nowitzki, künftig die Arbeit bei seinem früheren Klub in Dallas etwas zu intensivieren. „Es liegt auf der Hand, dass ich mich bei den Mavericks mehr einbringe“, sagt die Ikone der texanischen Franchise: „Momentan bin ich ja in der Beraterrolle.“
Nowitzki hofft auf volle Hallen bei Heim-EM
Außerdem ist Nowitzki als Chairman der Spielerkommission beim Weltverband FIBA tätig. Zuletzt war er am Hauptsitz in Mies/Schweiz und nahm dort erstmals als Mitglied an einer Vorstandssitzung teil. „Wir werden gefragt, können Input bringen“, sagte Nowitzki zu seinen Aufgaben. „Es macht Spaß, und ich lerne viel.“
Nowitzki hat immer betont, dass er sich keine Trainerkarriere vorstellen kann. Abgesehen davon hat der frühere Starspieler nichts ausgeschlossen. Doch seine Zeit für einen festen Job ist noch nicht gekommen. Und so macht er vieles, zum Beispiel Werbung für die EM. Er hoffe, dass er helfen kann, „dass die Hallen voller werden“, sagt Nowitzki, dessen Trikot mit der Nummer 14 vor dem Auftaktspiel gegen Frankreich in Köln unter das Hallendach gezogen wird.
Das könnte Sie auch interessieren: Gesundheitliche Probleme: Nowitzki kann nicht mal mehr mit seinen Kids kicken
„Es ist eine Riesenehre“, sagt der 153-malige Nationalspieler. Die Mavericks hatten seine 41 Anfang des Jahres aus dem Verkehr gezogen, „das war sehr emotional“, sagt Nowitzki rückblickend. Nach Deutschland werde er „die ganze Familie mitbringen. Das wird hoffentlich eine tolle Sache.“ (sid/jvd)