Nach ZDF-Recherchen: Leichtathletik-Verband zeigt früheren Trainer an
In Medienberichten werden schwere Vorwürfe gegen einen ehemaligen Leichtathletik-Trainer erhoben. Dieser weist alles zurück, doch sein früherer Verband reagiert.
Der Niedersächsische Leichtathletik-Verband (NLV) hat Strafanzeige gegen einen ehemaligen Landestrainer gestellt. Das teilte der Verband auf seiner Homepage mit. Hintergrund sind Recherchen des Magazins „ZDF Frontal“ und der Zeitung „Die Welt“.
Verhalten als sexuell übergriffig wahrgenommen
„Natürlich gilt bis zum Beweis des Gegenteils für den betroffenen Landestrainer die Unschuldsvermutung. Gleichzeitig stehen aber seit kurzem Vorwürfe im Raum, die möglicherweise ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten darstellen, ein Verhalten, das von betroffenen Athletinnen zumindest als sexuell übergriffig wahrgenommen worden sein soll“, wird der NLV-Präsident und frühere niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann in einer Mitteilung seines Verbandes zitiert. „Deswegen haben wir die zuständige Staatsanwaltschaft Hannover um eine strafrechtliche Überprüfung gebeten.“

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„ZDF Frontal“ berichtet in seiner kommenden Ausgabe (Dienstag), der Trainer lasse die Vorwürfe über seine Anwältin zurückweisen, diese schreibe von „haltlosen und unbewiesenen Unterstellungen“.
Beschäftigungsverhältnis endete bereits 2022
Nach eigenen Angaben hatte der Verband das Beschäftigungsverhältnis mit dem Trainer bereits 2022 beendet, ohne seinerzeit Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten zu haben.
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Aktuell habe der NLV „den Athletinnen ein Unterstützungsangebot unterbreitet, um den Betroffenen mit der Expertise des Verbandes zur Seite zu stehen“, so Schünemann. Dabei sei es „gleich, ob es sich um rechtliche Schritte handelt oder psychologische Unterstützung, um die Geschehnisse bestmöglich zu verarbeiten“. (dpa/sd)
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