• Laura Ludwig (l.) und Margareta Kozuch streckten sich beim Turnier in Hamburg vergeblich. Im Achtelfinale war Schluss.
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Kopf-K.o. am Geister-Beach: Ludwig und Kozuch setzen Hamburg-Heimspiel in den Sand

Getrennt angetreten, erstmals gegeneinander gespielt und am zweiten Tag zusammen ausgeschieden – zeitgleich. Hamburgs Beachvolleyball-Turnier der Frauen muss am Finaltag auf die größten Namen verzichten. Sowohl für Laura Ludwig und Margareta Kozuch als auch für Ludwigs frühere Gold-Partnerin Kira Walkenhorst und Anna-Lena Grüne war schon im Achtelfinale am Olympiastützpunkt in Dulsberg Schluss. Endstation am „Geister-Beach“.

Für Ludwig (34) und Kozuch (33) war das frühe Aus beim Heim-Turnier ohne Publikum ein bitterer Rückschlag in der Vorbereitung auf die Deutschen Meisterschaften in Timmendorfer Strand in drei Wochen (4. bis. 6. September). Das Duo vom HSV beendete das Wochenende ohne Sieg im Sand.

Laura Ludwig und Margareta Kozuch unterliegen Außenseiterinnen

„Wir wissen, dass wir es besser können“, ärgerte sich Ludwig nach der 1:2-Niederlage (17:21, 21:16, 11:15) gegen die klaren Außenseiterinnen Lisa-Sophie Kotzan und Natascha Niemczyk (Berlin/Straubing). „Irgendwie spielt uns der Kopf einen Streich. Es ist einfach schade.“ Im Training, sagt Ludwig, habe es sich „immer gut angefühlt“.

Die mentalen Probleme waren schon am Freitag unübersehbar gewesen, als Ludwig und Kozuch überraschend das Duell gegen das erst vor vier Wochen formierte Team aus Walkenhorst und Beach-Talent Anna-Lena Grüne (18) verloren hatten. Das zweite Gruppenspiel gewannen sie kampflos, weil ihre Gegnerinnen verletzungsbedingt nicht antreten konnten.

DM in Timmendorf: Viel Arbeit für Ludwig und Kozuch

„Wir haben viel, woran wir arbeiten können“, blickt Kozuch voraus. Nicht nur können, sondern auch müssen. Denn mit einer Leistung wie in Hamburg wird in Timmendorf nichts zu holen sein – und schon gar nicht bei der EM im lettischen Jurmala (16. bis 20. September).

Kira Walkenhorst genießt ihr Beach-Comeback - auch in Hamburg

Gut gelaunt zurück im Sand: Kira Walkenhorst genießt ihr Beach-Comeback.

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Die Enttäuschung über das Achtelfinal-Aus war bei Walkenhorst weitaus geringer. „Wir haben bei diesem Turnier definitiv den nächsten Schritt gemacht“, bilanzierte die 29-Jährige nach der 1:2-Niederlage (21:16, 18:21, 9:15) gegen die Polinnen Agata Ceynowa und Katarzyna Kociolek.

Kira Walkenhorst zieht trotz Achtelfinal-Aus positive Bilanz

Für Walkenhorst, an der Seite von Ludwig 2016 Olympiasiegerin und 2017 Weltmeisterin, ist jedes Spiel, das sie beschwerdefrei spielt, wie ein Sieg. Im Januar 2019 hatte sie ihre Karriere aufgrund anhaltender Verletzungssorgen für beendet erklärt, erst vor zwei Wochen in Düsseldorf ihr Wettkampf-Comeback gegeben und direkt das Ticket für Timmendorf gelöst.

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Der Körper spielt mit, der Kopf ist frei und das Zusammenspiel mit der frech aufspielenden Linkshänderin Grüne funktioniert schon erstaunlich gut. „Ich bin positiv überrascht, wie gut es nach nur vier Wochen schon läuft“, sagt Block-Spezialistin Walkenhorst. „Ich hoffe, dass wir bis Timmendorf an unserer Konstanz arbeiten können und dann dort das eine oder andere Team ärgern.“

Ludwig und Walkenhorst vermissen die Zuschauer

Auf die Frage, was sie denn mitnehme aus dem Turnier in ihrer Wahlheimat Hamburg, antwortete Walkenhorst mit einem breiten Grinsen: „Einen ordentlichen Muskelkater.“

In einem waren sich die einstigen „Golden Girls“ nach ihrem gleichzeitigen Achtelfinal-K.o. übrigens einig. „Vor Publikum zu spielen, ist definitiv schöner“, sagte Walkenhorst und Ludwig bekannte: „Wir vermissen die große Bühne.“

Hamburg: Beach-Turnier auch ohne Publikum ein Gewinn

Dennoch empfinden die Sportlerinnen das Turnier in Hamburg während der Corona-Pandemie als Segen. „Wir sind froh und dankbar, in diesen Zeiten überhaupt unter diesen Bedingungen spielen zu können“, betont Kozuch.

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Allein das macht alle Spielerinnen, die an diesem Wochenende im Hamburger Sand um Punkte baggern und schmettern, nicht kollektiv zu Siegerinnen, wohl aber zu Gewinnerinnen.

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