Mette Zimmat läuft mit dem Ball.

Mette Zimmat und ihr Team konnten in Hamburg überraschen. Foto: WITTERS_2185481.jpg

„Jetzt ist alls möglich!“ Deutsche Rugby-Frauen begeistern in Hamburg

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Großer Jubel bei den deutschen Rugby-Frauen, die zum Auftakt der Europameisterschaft im 7er-Olympia-Format in Hamburg am Freitag für die große Überraschung des Turniers gesorgt haben. Die Männer des „Wolfpack“ starteten mit einer Enttäuschung.

Rund 1300 Zuschauer auf der Sportanlage Steinwiesenweg fieberten lautstark mit und wurden Zeugen einer beeindruckenden Leistung der deutschen Rugby-Frauen. Dabei sah zunächst alles nach einer weiteren Niederlage gegen den Angstgegner aus: Frankreich ging früh mit 0:5 in Führung, und die Erinnerungen an die letzten drei klaren Pleiten (Gesamtbilanz: 0:141) wurden wach.

Comeback gegen Favorit Frankreich

Doch die Gastgeberinnen zeigten Charakter, Moral und Kampfgeist. Angetrieben vom Heimpublikum drehten sie das Spiel mit zwei Versuchen und einer Erhöhung zum 12:5. Dann der Rückschlag, Kapitänin Mette Zimmat sah Gelb, Frankreich nutzte die Überzahl und ging erneut in Führung (12:15). Doch das deutsche Team gab nicht auf, Gisene Adler brach durch die französische Abwehr und legte den entscheidenden Versuch zum wichtigen 17:15.

Zimmat: „Nichts Schöneres als eine Heim-EM“

„Wunderschön, es gibt nichts Schöneres als eine Heim-EM vor heimischem Publikum. So viel Anfeuerung und Energie zu bekommen, ist unbeschreiblich“, schwärmte Spielführerin Zimmat. Auf der Tribüne jubelte ihre Familie mit einer großen Deutschland-Fahne mit ihrem Namen darauf.

Nach der Auftaktniederlage gegen Spanien (7:26) hat das deutsche Frauenteam mit dem Sieg gegen Frankreich beste Chancen auf das Achtelfinale. Am Samstag wartet mit Georgien ein schwächerer Gegner, der bislang 0:87 Punkte kassierte. „Das war ein echter Befreiungsschlag. Jetzt ist alles möglich“, so Zimmat.

„Wolfpack“ hofft aufs das Achtelfinale

Weniger erfolgreich verlief der Start für das deutsche Männerteam. Geschwächt durch verletzte Stammspieler, darunter auch Kapitän Tim Lichtenberg, musste das „Wolfpack“ mit einem unerfahrenen Kader gegen Tschechien ran und verlor überraschend mit 7:19.

Für die deutschen Rugby-Herren gab es gegen Tschechien eine überraschende Pleite. WITTERS
Rugby-EM in Hamburg
Für die deutschen Rugby-Herren gab es gegen Tschechien eine überraschende Pleite.

In der Offensive fehlte oft die Konzentration, in der Defensive gab es Lücken. Doch gegen Schweden zeigten sich die Männer stark verbessert, gewannen deutlich mit 45:5 und bewahren damit die Chance aufs Achtelfinale, ein Sieg gegen Favorit Spanien wäre dafür essenziell.

Kapitän Koch: „Haben uns mehr erhofft“

Kapitän Niclas Koch zeigte sich nach dem schwachen Auftakt selbstkritisch, aber fokussiert:
„Wir haben uns im ersten Spiel viel mehr erhofft, haben nicht das aufs Feld gebracht, was wir können. Gegen Schweden wussten wir, dass wir so viele Punkte wie möglich machen müssen.

Mit Blick auf die Unterstützung der Fans fügte er hinzu, „die haben uns geholfen, ein, zwei mehr Versuche zu punkten. Es ist immer schön, vor der eigenen Familie und den Freunden zu spielen. Das macht viel mehr Lust.“ Für das entscheidende Spiel gegen Spanien hat der Kapitän eine klare Botschaft: „Wir müssen von Anfang an 100 Prozent geben – sonst können auch vermeintlich schwächere Teams gefährlich werden.“

Rugby zum Anfassen für Hamburger Schüler

Ein Highlight abseits des Spielfelds: Rund 500 Hamburger Schülerinnen und Schüler verfolgten die Partien im Rahmen eines Projekts des Deutschen Rugby-Verbands.

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Nach den Spielen warteten sie am Spielerausgang auf Selfies und Autogramme, Mette Zimmat fand die Aktion hervorragend: „Es ist so schön, dass wir Vorbilder sein können für kleine Jungs und Mädels. Gerade im Frauen-Rugby ist es wichtig zu zeigen, was möglich ist.“

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