„Jahrelang hungrig ins Bett“: Skispringer (22) beendet nach Essstörungen Karriere
Essstörungen haben Dominik Peters Leben als Skispringer geprägt. Der Schweizer schildert seine Probleme eindrücklich. Im Herbst beginnt für ihn ein neues Kapitel.
Peter hat sehr offen über Essstörungen gesprochen und seine Karriere für beendet erklärt. „Manchmal erhielt ich den Eindruck, dass das Gewicht wichtiger ist als die Leistung und der Spaß am Sport“, sagte der 22-Jährige dem Schweizer „Blick“. „Ich ging jahrelang hungrig ins Bett.“
„Mir wurde beim Aufstehen schwarz vor Augen“, erzählt Peter
Peter sagte zudem: „Die Zahl auf der Waage hat mich in den Wahnsinn getrieben. Jeden Morgen wachte ich mit einer Angst in mir auf.“ Der in Zürich geborene Athlet, der bei der Junioren-WM 2021 die Bronzemedaille gewonnen hatte und 2022 an den Olympischen Winterspielen in Peking teilnahm, hatte zuletzt bereits eine lange Wettkampfpause eingelegt.
Die Bedeutung des Gewichts in seinem Sport sei Peter bereits als Jugendlicher aufgefallen. „Ich erschrak, wie dünn die alle waren“, sagte er. Seine Schlussfolgerung: „Wenn ich weit fliegen will, muss ich leicht sein.“ Peter berichtet von Fressattacken und Warnsignalen seines Körpers: „Wenn ich während der Saison am Morgen erwachte, wurde es mir beim Aufstehen schwarz vor Augen.“
Peter will eine Ausbildung bei der Polizei beginnen
Um Skispringerinnen und Skispringer vor einem Magerwahn zu schützen, führte der Weltverband Fis 2004 eine Regel für den Body-Mass-Index (BMI) ein. Ein zu niedriger BMI, der sich aus Gewicht und Größe errechnet, führt zur Verkürzung der Skilänge und damit zu einem Nachteil.
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Peter geht es mittlerweile nach eigenen Angaben wieder gut. Er fühle sich wieder wohl in seinem Körper, berichtete er. Im Herbst will er eine Ausbildung bei der Polizei beginnen. „Ich habe Frieden geschlossen mit meinem Körper und dem Skispringen“, sagte Peter. (lg/dpa)