Felix Sturm
  • Boxer Felix Sturm ist fünffacher Weltmeister.
  • Foto: picture alliance/dpa | Marco Wolf

Instagram-Video wird für ihn zum Problem: Muss Felix Sturm wieder ins Gefängnis?

Nach der Veröffentlichung eines Videos auf Instagram müssen Profiboxer Sturm und sein Physiotherapeut nun mit rechtlichen Konsequenzen rechnen. Die NADA erstattet nach ARD-Enthüllungen Anzeige.

Im Januar 2023 veröffentlichte der Physiotherapeut von Felix Sturm ein Video auf Instagram, welches den Boxer auf einer Liege mit einer Infusionsnadel im Arm zeigt. Daraufhin ermittelte die ARD-Dopingredaktion, der Name des Physiotherapeut ist der Staatsanwaltschaft bekannt, darf aus rechtlichen Gründen aber nicht veröffentlicht werden.

Felix Sturms Physio plaudert verbotene Praktiken aus

Im Vorfeld des Falles gab der Therapeut gegenüber der ARD in einem Interview zu, eine Behandlung bei dem Boxer durchgeführt zu haben, welche 250 Milliliter Kochsalzlösung plus den Wirkstoff Vitamin C beinhaltet haben soll: „350 Milliliter, die kann ich bedenkenlos reinbekommen, rein theoretisch könnte ich auch bis auf 500 Milliliter hochgehen.“

Brisant ist das mit Blick auf die Anti-Doping-Regeln der Welt-Doping-Agentur (WADA). Diese verbietet das Verabreichen einer Infusion, egal welchen Inhaltes, mit mehr als 100 Millilitern Flüssigkeit innerhalb von zwölf Stunden. Infusionen dieser Art könnten Dopingsubstanzen im Körper verschleiern, nur im Falle einer Sondergenehmigung ist dieses Vorgehen erlaubt. Laut Recherche der ARD-Dopingredaktion lag diese Sturm aber nicht vor.

Strafanzeige gegen Sturm und den Physiotherapeuten

Nach der Veröffentlichung erstattet die Nationale-Anti-Doping-Agentur (NADA) nun bei der Staatsanwaltschaft Köln Strafanzeige gegen Sturm und seinen Physiotherapeuten, dies bestätigt der NADA-Vorsitzende Lars Mortsiefer der ARD. „Für den Staatsanwalt wird es eine große Rolle spielen, dass Herr Sturm kein Unbekannter ist in Zusammenhang mit Verstößen gegen das Anti-Doping-Gesetz“, so Strafrechtler Oliver Kraft gegenüber der ARD. Sturm wurde schon 2016 nach dem WM-Kampf mit dem anabolen Steroid Stanzolol erwischt und musste eine Haftstrafe im Offenen Vollzug absitzen.

Boxer Sturm: Welche Konsequenz hat das Video?

Sportrechtlich hat der Boxer wohl kaum Konsequenzen zu befürchten, da der Bund Deutscher Berufsboxer sich dem WADA-Code nicht unterworfen hat. Im Fall einer Anklageerhebung und das Unterstellen einer Dopingabsicht könnten Sturm bis zu drei Jahre Freiheitsstrafe oder eine Geldstrafe drohen. Der Heilpraktiker dagegen kann schon bei fahrlässiger Handlung strafrechtlich verfolgt werden.

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Auf Anfrage der ARD waren beide Beteiligten für ein Statement nicht erreichbar. Sturm ist zurzeit noch aktiver Boxer, die Frage nach einem Karriereende wich er bislang aus.

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