„Inklusions-Alibi“: Schwere Vorwürfe gegen European Championships
Präsident Friedhelm Julius Beucher vom Deutschen Behindertensportverband (DBS) hat die Wahrnehmung der Para-Wettbewerbe bei den European Championships in München scharf kritisiert.
Die bei den Kanu- und Ruder-Europameisterschaften durchgeführten Para-Wettbewerbe seien „nur als Inklusions-Alibi“ durchgeführt worden, sagte Beucher dem Deutschlandfunk. „Dass der Para-Sport so eine untergeordnete Rolle spielt, halte ich für inakzeptabel“, sagte er: „Unsere Wettkämpfe und Erfolge waren die ersten, die hinten runtergefallen sind.“
Gegenüber den „fantastischen Leistungen” der Athletinnen und Athleten und deren Beitrag zum „hervorragenden deutschen Gesamt-Abschneiden” sei dies „ungerecht”, so Beucher: „Dafür verdienen sie Respekt, auch in Form von öffentlicher Wahrnehmung.“ Die Para-Ruderer und -Kanuten, deren Rennen erstmals im Rahmen der Multi-EM ausgetragen wurden, hatten zusammen insgesamt sechs EM-Medaillen gesammelt.
EM in München: Kritik vom Deutschen Behindertensportverband
Aus Beuchers Sicht wurden in München „aus mehreren Perspektiven“ Chancen liegen gelassen. Der 76-Jährige begründete dies mit den seiner Meinung nach extrem unattraktiven Zeiten für die Para-Sportler und der sehr geringen Präsenz in der Medienberichterstattung. Der DBS-Präsident hätte sich zudem im Münchner Olympiastadion Leichtathletik-Parawettbewerbe gewünscht. „Es braucht attraktivere Wettkampfzeiten für den Para-Sport und es braucht eine angemessene Berichterstattung.“
Was ist in dieser Woche im Volkspark passiert? Jeden Freitag liefert Ihnen die Rautenpost Analysen, Updates und Transfer-Gerüchte – pünktlich zum Wochenende alle aktuellen HSV-News der Woche kurz zusammengefasst und direkt per Mail in Ihrem Postfach. Hier klicken und kostenlos abonnieren.
Zudem wünscht sich Beucher, dass in Zukunft weitere Sportarten wie die Para-Leichtathletik zum Programm der European Championships zählen. Er sei der festen Überzeugung, dass die DBS-Athleten „diese Aufmerksamkeit und diese Bühne mit ihren Weltklasse-Leistungen ebenfalls verdient“ haben.(sid/dpa/tw)
Anmerkungen oder Fehler gefunden? Schreiben Sie uns gern.