FC St. Pauli HSV Schultz Walter
  • Rivalen auf dem Rasen, gemeinsam gegen die Folgen der Corona-Krise: Hamburger SV und FC St. Pauli (hier HSV-Trainer Tim Walter und Timo Schultz, Coach der Kiezkicker, re., beim Derby im August).
  • Foto: WITTERS

HSV, St. Pauli & Co. – Hamburger Vereine schlagen gemeinsam Corona-Alarm

Die fünf bekanntesten Hamburger Profi-Sportklubs haben sich zusammengeschlossen, um gemeinsam für nachvollziehbare Corona-Maßnahmen in den kommenden Wochen und Monaten und für eine bessere Planbarkeit von Veranstaltungen sowie eine generelle Gleichbehandlung verschiedener Bereiche zu kämpfen. Sie fürchten Wettbewerbsnachteile und schwere wirtschaftliche Schäden. In einer gemeinsamen öffentlichen Erklärung äußern sie Kritik und fordern von der Stadt eine Klärung. Gespräche sind bereits verabredet.

„Wir brauchen nachvollziehbare und vor allem für alle Sektoren aus den veranstaltenden Bereichen gleiche Konzepte, um die handelnden Vereine, Mitarbeiter*innen und vor allem die Bevölkerung nicht weiter zu verunsichern“, sagt Oke Göttlich, Präsident des FC St. Pauli, in der gemeinsamen Erklärung des Kiezklubs, des Zweitliga-Rivalen Hamburger SV, des Handball Sport Verein Hamburg, der Hamburg Towers und der Crocodiles Hamburg. Dabei gehe es in erster Linie um Verständnis für weitere Einschränkungen, aber auch um ein gemeinsames Verständnis und die Nachvollziehbarkeit der Maßnahmen für alle.

FC St. Pauli: Oke Göttlich will „gleiche“ Corona-Konzepte für Hamburg

Gemeinsam nehmen die Profisportvereine Hamburgs das Angebot des Senats zu einem klärenden Gespräch an, um über die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie, die zukünftige Planbarkeit und Gleichbehandlung von Veranstaltungen und Hygienekonzepten sowie die wirtschaftlichen Konsequenzen zu sprechen, heißt es in der Erklärung weiter. Dazu befinden sich die Vereine mit der zuständigen Behörde für Inneres und Sport bereits in Abstimmung.

Vereine und Stadt wollen gemeinsam über einen – wie es weiter heißt – klaren und für alle (Sport)Veranstalter gültigen Weg für die kommenden Wochen und Monate zu sprechen. Transparente Erkenntnisse aus wissenschaftlicher Expertise auch im Vergleich zu anderen Bundesländern und europäischen Ländern müssen aus Sicht der Hamburger Profisportvereine dafür die Basis bilden.

HSV-Vorstand Wüstefeld kritisiert unterschiedliche Verordnungslagen

Kritik am Ist-Zustand äußert HSV-Vorstand Dr. Thomas Wüstefeld: „Mir erschließen sich die unterschiedlichen Verordnungslagen für Veranstaltungen in Innen- wie Außenbereichen ebenso wenig wie die Unterscheidungen zwischen Kultur und Sport. Diesbezüglich haben wir dringenden Klärungs- und Gesprächsbedarf. Wir als Profisportorganisation wollen keine Sonderbehandlung, sondern eine angemessene Gleichbehandlung.“

Auch Handball-Bundesligist HSV Hamburg sieht dringend Gesprächsbedarf. „Grundsätzlich sind wir mit allen Schutzmaßnahmen einverstanden, aber wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen und klare Vorgaben, die wir auch rechtzeitig kennen“, so HSVH-Präsident Marc Evermann. „Für uns ist neben der Abdeckung von wirtschaftlichen Mindererlösen insbesondere eine termingerechte Planbarkeit wichtig, weil uns das Timing zuletzt immer wieder vor enorme Herausforderungen gestellt hat. Sehr kurzfristige Neuregelungen haben zu einer Verunsicherung bei den Fans geführt und machen uns die Umsetzung für den Rest der laufenden Saison unter Wettbewerbsbedingungen sehr schwer.“

Towers und HSV Handball fürchten Wettbewerbsnachteile in Hamburg

Marvin Willoughby, Geschäftsführer der Bundesliga-Basketballer Hamburg Towers, begrüßt die von der Behörde für Inneres und Sport angebotene Bereitschaft, sich zeitnah mit den wirtschaftlichen Auswirkungen auseinanderzusetzen. „Dieser Gesprächsfaden muss schnellstens aufgenommen werden, um den Profisportstandort Hamburg nicht nachhaltig zu schädigen und vor weiteren Wettbewerbsnachteilen zu schützen.“

Die Wettbewerbsfähigkeit der Profisportvereine und deren Existenz seien „ohne wirtschaftliche Unterstützung der Stadt oder des Bundes stark gefährdet“, stellt Sven Gösch klar, Geschäftsführer von Eishockey-Oberligist Crocodiles Hamburg. Die neue Corona-Verordnung in der Hansestadt werfe „viele Fragen auf“ und sorge bei Vereinen und deren Geschäftspartnern für „Verunsicherung“. Es bestehe „Gesprächs- und Handlungsbedarf“, um dieser entgegenzuwirken.

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