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Die deutsche Handball-Legende Anja Althaus
  • Legende: Anja Althaus bestritt 243 Länderspiele für die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen.
  • Foto: imago/Beautiful Sports

„Heißblütig“ mit einer deutschen Handballerin! So gefährlich ist der DHB-Gegner

Riesenchance mit Restrisiko. Mit dem zweiten Sieg im zweiten Spiel wollen Deutschlands Handballer vorzeitig das Ticket für die Hauptrunde der Heim-EM lösen und das Euphorie-Level nach dem Weltrekord-Spektakel in Düsseldorf auch in der Hauptstadt hoch halten. Am Sonntagabend (20.30 Uhr/ZDF und Dyn) trifft die favorisierte DHB-Auswahl in der Berliner Mercedes-Benz-Arena auf Außenseiter Nordmazedonien, für den es schon um alles geht. Doch auch Deutschland hat Druck, denn jeder erwartet einen Sieg. Der mit Abstand größte Star des Teams vom Balkan ist der Trainer. Zum gegnerischen EM-Team gehört aber auch eine deutsche Handball-Legende, eine ehemalige Weltklasse-Spielerin. Richtig gelesen: „in“.

Dass Nordmazedonien nicht mehr die Klasse vergangener Jahre hat, als das Land noch Mazedonien hieß, liegt am Nationaltrainer – aber ganz anders als man denkt. Es ist nicht etwa die schlechte Arbeit, die der Coach macht, sondern vielmehr die Tatsache, dass er jetzt Trainer der Nationalmannschaft ist und nicht mehr ihr bester Spieler, größter Star. Eine Legende, ein Idol seines Landes, Volksheld.

DHB-Gegner: Trainer Kiril Lazarov der größte Star

Kiril Lazarov war einer der besten Rückraumspieler seiner Zeit, von 1998 bis 2022 Nationalspieler, bestritt 234 Länderspiele und warf sagenhafte 1722 Tore. Er war Torschützenkönig der WM 2009 und 2017 sowie der EM 2012. Räumte auch auf Vereinsebene (u.a. mit dem FC Barcelona) ohne Ende Titel ab. Der heute 43-Jährige war sogar noch bis vor zwei Jahren Spielertrainer des Nationalteams, konzentriert sich seitdem nur noch aufs Coaching. Er trainiert auch den nordmazedonischen Erstligisten RK Alkaloid Skopje.

Eine Handball-Legende, nicht nur in seiner Heimat: Kiril Lazarov IMAGO / eu-images
Kiril Lazarov am Seitenrand
Eine Handball-Legende, nicht nur in seiner Heimat: Kiril Lazarov

„Wir werden kämpfen“, kündigte Lazarov vor dem Duell mit Deutschland an. Zum Auftakt unterlagen seine Mannen dem Rekord-Weltmeister Frankreich am Ende deutlich mit 29:39. Wenn es noch etwas werden soll mit der Hauptrunde, dann muss ein Sieg gegen den Gastgeber her, aber Lazarov weiß, dass für Nordmazedonien schon die Gruppenauslosung viele Monate vor dem Turnier eine Niederlage war und die EM eine fast unmögliche Mission ist.

Rune Dahmke warnt: „Wird kein Selbstläufer“

Wie gefährlich kann der Außenseiter dem DHB-Team werden?

Rune Dahmke spielt seit 2015 in der Handball-Nationalmannschaft. IMAGO/Maximilian Koch
Rune Dahmke bei der Handball-EM
Rune Dahmke spielt seit 2015 in der Handball-Nationalmannschaft.

„Das wird kein Selbstläufer“, warnt Linksaußen Rune Dahmke vom THW Kiel und erwartet einen „richtigen Kampf“, denn „sie haben auch gegen Frankreich zwischenzeitlich geführt. Wir können davon ausgehen, dass sie ihr Herz auf der Platte lassen werden“.

Kapitän Golla: „Wir akzeptieren die Rolle des Favoriten“

Bundestrainer Alfred Gislason, der wie immer ein intensives Videostudium des Gegners betrieben hat, bezeichnet den kommenden Gegner als „sehr heißblütige“ Mannschaft, die mit viel Emotion und Kampfgeist spiele. „Sie können sehr unangenehm sein, wenn wir nicht aufpassen.“

Kapitän Johannes Golla stellt bei allem Respekt aber auch klar: „Wir akzeptieren die Rolle des Favoriten. Die Spiele gehen so aus, wie wir auftreten. Wir müssen das Niveau vorgeben.“ Die Abwehr war beim 27:14-Auftaktsieg gegen die Schweiz schon nah am Optimum, im Angriff ist aber noch Luft nach oben, muss die Chancenverwertung verbessert und die Zahl der Fehler verringert werden.

Ehemalige Bundesligaspieler bei Nordmazedonien

In Normalform sollte das DHB-Team keine großen Probleme mit den Nordmazedoniern haben, die sich im Umbruch befinden und denen internationale Topspieler fehlen. Bis auf Torwart Nikola Mitreevski (FC Porto), Filip Taleski (Benfica Lissabon) und Nikola Kosteski (Talant Pilsen) sind alle Spieler des EM-Kaders in der Heimat aktiv.

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Einige Spieler haben eine Bundesliga-Vergangenheit. Kreisläufer Zharko Peshevski spielte von 2019 bis 2022 beim TVB Stuttgart – unter anderem mit Johannes Bitter, mittlerweile Keeper-Riese des HSV Hamburg. Der bereits genannte Taleski stand bei den Rhein-Neckar Löwen unter Vertrag, Filip Kuzmanovski spielte für Magdeburg, Hannover-Burgdorf und Wetzlar. Martin Tomovski hütete das Tor der Eulen Ludwigshafen.

DHB-Legende Anja Althaus bei Nordmazedonien im Team

Der aus deutscher Sicht bekannteste Name im nordmazedonischen EM-Team gehört aber einer Frau. Er lautet Anja Althaus. Die 243-malige deutsche Nationalspielerin, frühere Weltklasse-Kreisläuferin und dreimalige Champions-League-Siegerin ist die Medienmanagerin des Teams von Lazarov bei diesem Turnier. Das macht auch Sinn, denn die Frau mit der großen Tattoo-Leidenschaft kann sich in ihrem Heimatland nicht nur bestens verständigen, sondern ist auch sehr gut vernetzt.

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Die 41-jährige DHB-Legende, die im Sommer 2023 in die „Hall of Fame“ des europäischen Handballverbandes EHF aufgenommen wurde, lebt seit einigen Jahren in Skopje, wo sie von 2014 bis 2017 für den Topklub Vardar spielte, und gehört auch zum Trainerstab der mazedonischen Frauen-Nationalmannschaft.

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