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Hans Lindberg von den Füchsen Berlin wirft einen Siebenmeter
  • Wuchtig: der Berliner Hans Lindberg bei einem seiner sechs Tore im Halbfinale gegen die Rhein-Neckar Löwen.
  • Foto: IMAGO/Eibner

„Heißes Finale“ in Hamburg: HSV-Legende Lindberg mit Berlin gegen Flensburg

Der Leckerbissen ist angerichtet: Deutsch-Deutsches Favoriten-Finale um eine europäische Krone im Volkspark! Bei den erstmals in Hamburg ausgetragenen EHF Finals der European League kämpfen die Füchse Berlin und die SG Flensburg-Handewitt um den Pokal. Es ist nicht Champions League – aber Spitzenklasse. Für einen der Endspiel-Teilnehmer ist es ein ganz besonderes Spiel.

Hans Lindberg ist auf einer Mission. Ein letztes Finale wird er spielen und will einen letzten Titel gewinnen, bevor die Karriere der lebenden Legende in der Bundesliga zu Ende und der mittlerweile 42-Jährige zurück in seine Heimat Dänemark geht und dort bei Zweitligist Hoj Elite weiterspielt. Der Titelgewinn wäre eine letzte Krönung nach 17 Jahren in der Bundesliga, deren ewiger Torschützenkönig er mit insgesamt 3099 Treffern ist.

EHF Finals in Hamburg: Berlin im Finale gegen Flensburg

„Das wird ein heißes Finale“, prognostizierte der Linksaußen nach dem beeindruckend klaren 33:24 (14:9)-Sieg der Füchse, Tabellenzweiter der Bundesliga, gegen die Rhein-Neckar Löwen (Platz elf) im Halbfinale am Samstagabend vor 9400 Zuschauenden in der Barclays Arena. „Gegen Flensburg ist es immer ein harter Kampf. Wir wollen natürlich gewinnen, ist doch klar.“

Beste Schützen der Füchse waren Superstar Mathias Gidsel und Lasse Andersson mit jeweils sieben Toren. Lindberg traf sechs Mal (vier Siebenmeter). Ein starker Rückhalt war Keeper Dejan Milosavljev (13 Paraden – 40,6 Prozent Fangquote).

Hans Lindberg im letzten großen Finale seiner Karriere

Für Lindberg schlösse sich auf besondere Weise ein Kreis, denn in Hamburg hatte er beim früheren HSV Handball 2007 seine Bundesliga-Karriere begonnen, in neun Jahren alle Titel gewonnen, die es zu gewinnen gibt, bevor er 2016 nach der HSV-Insolvenz nach Berlin wechselte. In einer Woche ist mit dem 34. Spieltag auch in der Liga Schluss. Emotional wurde Lindberg am Samstag noch nicht, das kommt möglicherweise am Finaltag.

Die Flensburger, bei denen gleich sieben dänische Nationalspieler und damit viele Lindberg-Spezis spielen, haben natürlich was gegen einen Berliner Triumph. Ähnlich souverän wie die Füchse hatte sich auch der aktuelle Bundesliga-Dritte im ersten Halbfinale durchgesetzt, den rumänischen Meister Dinamo Bukarest dank einer starken Offensivleistung mit 38:32 (18:11) besiegt. Bester Flensburger Torschütze war Linksaußen Emil Jakobsen (11/5).

Johannes Golla und Flensburg wollen Chance nutzen

„Wir haben lange auf ein Finale gewartet. Es ist super, dass wir es jetzt geschafft haben“, freute sich SG-Kapitän Johannes Golla angesichts zweier Halbfinal-Niederlagen beim Pokal-Final-Four in den vergangenen zwei Jahren. Zuletzt standen die Flensburger 2017 in einem Endspiel, ebenfalls im DHB-Pokal, das gegen Kiel verloren ging. Golla und Co. sind heiß auf den Titel. „Wir wollen diese Chance unter diesen besonderen Umständen nutzen.“

Der Käpt’n spielt auf die riesengroße Unterstützung in der Arena an. 2000 Fans aus Flensburg sind an diesem Wochenende dabei – die nur 160 Kilometer Anreise sind ein Vorteil für die Nordlichter. „Da kann man schon von einem Standortvorteil sprechen“, so Golla. „Wir sind sehr stolz und dankbar, was unsere Fans hier auf die Beine stellen.“

Klasse: auch die rund 700 mitgereisten Dinamo-Fans machten reichlich Stimmung in der Bude, feierten ihr Team trotz der klaren Niederlage über volle 60 Minuten und auch noch lange nach dem Spiel.

Kay Smits gibt Comeback nach Herz-Problemen

Besonders gefeiert wurde auch Kay Smits. Der Flensburger gab in der Arena sein langersehntes Comeback nach einer halbjährigen Zwangspause. Der niederländische Nationalspieler hatte wegen Herz-Problemen weder spielen noch trainieren können, war erst vor wenigen Tagen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen und stand im Halbfinale prompt in der Startformation auf der Platte der Arena.  

„Das war ein sehr schönes Gefühl, aber auch merkwürdig“, meinte Smits anschließend. „Ein sehr emotionaler Tag für mich. Ich bin sehr glücklich.“ Aber für das ganz große Glück fehlt noch der Pokal.

Für den heutigen Finaltag mit Endspiel (18 Uhr) und Spiel um Platz drei (15 Uhr) gibt es noch Tickets online (eurohandball.com/ehf-finals) und an der Tageskasse.

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