Flushing (USA): Alexander Zverev (Deutschland) im Erstrundenmatch der US Open gegen Alejandro Tabilo.

Alexander Zverev erreicht bei den US Open souverän die zweite Runde und sieht noch Luft nach oben. Foto: IMAGO / Imagn Images

Hamburger jubeln in New York! Traumstart bei den US Open – nur Zverev schimpft

kommentar icon
arrow down

Angeführt von den beiden Hamburgern Alexander Zverev und Eva Lys haben fünf von sechs deutschen Profis bei den US Open die zweite Runde erreicht. Topstar Zverev sieht noch Luft nach oben.

Alexander Zverev drückte bei der Analyse aufs Tempo. Die Uhr in der Umkleidekabine des gewaltigen Arthur Ashe Stadiums tickte an halb zwei vorbei. Und in der Stadt, die niemals schläft, wollte zumindest Zverev endlich ins Bett. Das durfte er dann auch mit dem Gefühl zuversichtlicher Zufriedenheit: Nach Monaten voller Fragezeichen hatten die ersten drei Sätze der US Open in New York schon erhoffte Antworten geliefert.

Tennis-Star Zverev war nicht mit allem zufrieden

„Ehrlich gesagt: Es war nicht immer großartig heute”, sagte der 28-Jährige nach seinem 6:2, 7:6 (7:4), 6:4-Auftaktsieg gegen den zähen Chilenen Alejandro Tabilo: „Es gibt noch eine ganze Menge zu verbessern. Aber ich freue mich schon sehr auf das nächste Match am Donnerstag.” Und damit ab in die Kiste.

Erst um 0.48 Uhr Ortszeit hatte er im größten Stadion der Tenniswelt eine knackige Nachtschicht beendet. „Ich bin heute durchgekommen, das ist die Hauptsache. Und ich habe es vor ein Uhr geschafft – nicht etwa erst um drei. Das wäre für ein erstes Match nicht gut gewesen”, sagte Zverev am Platzmikro der 23.711 Zuschauer fassenden, aber mittlerweile fast leeren Riesenarena, in der er 2020 im Endspiel gegen Dominic Thiem die vielleicht bitterste Niederlage seiner Karriere kassiert hatte.

Bis in ein neuerliches Finale in Flushing Meadows ist der Weg noch sehr weit. In seinem zweiten Match trifft Zverev auf den Briten Jack Fearnley, den er 2025 schon zweimal ohne Satzverlust geschlagen hat.

Auch Altmaier und Lys setzen sich bei US Open durch

Zverevs Erfolg in 2:08 Stunden war der späte Abschluss eines makellosen deutschen Tennistages in New York. Zuvor hatte am Dienstag Daniel Altmaier nach einem 4:46-Stunden-Krimi gegen den Serben Hamad Medjedovic (6:7, 7:5, 7:6, 6:7, 6:4) die zweite Runde erreicht, wo Stefanos Tsitsipas wartet. „Grand-Slam-Turniere sind eben ein anderer Sport, solche Matches liegen mir”, sagte der French-Open-Achtelfinalist.

Bei den Frauen gewannen Eva Lys (6:0, 7:5 gegen Francesca Jones) und Laura Siegemund (7:6, 2:6, 6:3 gegen die an Nummer 20 gesetzte Diana Schnaider) ihre Auftaktmatches. Während Lys „Erlösung und unglaubliche Freude” verspürte, war es bei der 37 Jahre alten Siegemund schiere Genugtuung. „Nach Cincinnati konnte ich wegen einer Oberschenkel-Verletzung zehn Tage nicht trainieren. Und dann hier eine solche Partie abzuliefern, darauf bin ich sehr stolz”, sagte die Wimbledon-Viertelfinalistin.

Auf Lys (gegen Linda Noskova) und Siegemund (gegen Anastassija Sacharowa) warten nicht unlösbare Aufgaben. Und schon jetzt sieht es beim letzten Major des Jahres nach einem deutschen Aufschwung aus: Von insgesamt nur sechs deutschen Frauen und Männern im Hauptfeld haben fünf Runde zwei erreicht.

Zverev nach schwierigen Wochen stabil

Die größten Hoffnungen ruhen freilich auf Zverev, der sich erholt von den komplizierten vergangenen Wochen zeigt. Nach seinem Erstrunden-Aus in Wimbledon hatte Zverev über mentale Probleme geklagt, professionelle Hilfe gesucht. Es gehe jetzt „alles in die richtige Richtung”, sagte er in New York.

Das könnte Sie auch interessieren: „Über mehrere Jahre verarbeiten“: Zverev holt sich Hilfe wegen psychischer Probleme

Dies stellte er unter Beweis gegen den gefährlichen Tabilo, der im ATP-Ranking vor einem Jahr noch auf Platz 19 geführt worden war, ehe er wegen Verletzungen aus den Top 100 rutschte. Auch heikle Situationen wie beim Satzball gegen sich im zweiten Durchgang blieb Zverev cool, wirkte nimmermüde – eben wie dieses New York.(sid/pmk)

Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp
test