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Dirk Hordorff
  • Dirk Hordorff weist die Vorwürfe gegen ihn als „schlicht unwahr“ zurück.
  • Foto: picture alliance / Jan Haas

Sexueller Übergriff am Rothenbaum? Schwere Vorwürfe gegen Tennis-Boss

Der ehemalige Tennisprofi Maximilian Abel (41) wirft in einem Interview mit dem NDR, der Sportschau und der „Süddeutschen Zeitung“ dem Vizepräsidenten des Deutschen Tennisbunds (DTB), Dirk Hordorff (66), sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch vor. Ähnliche Vorwürfe erhebt auch der heutige Tennisprofi Sriram Balaji (33).

Abel berichtet in dem Interview unter anderem über einen Vorfall aus dem Jahr 2003 beim Tennisturnier am Rothenbaum. Damals soll Hordorff ihn mit einem Gürtel geschlagen haben, als „Strafmaßnahme“ wegen Lügens. Er selbst hätte auf Befehl von Hordorff dafür nackt auf dem Bett liegen müssen, so Abel. „Zieh dich aus, komplett, und geh in Hunde-Position auf das Bett. Auf allen Vieren“, soll Hordorff zu ihm gesagt haben. Im Anschluss habe Hordorff zudem noch eine Erektion bekommen: „Ich war geschockt, habe mich gefühlt wie Scheiße“, berichtet Abel.

Maximilian Abel und Sriram Balaji beschuldigen Dirk Hordorff

Abel ist mit seinen Vorwürfen nicht allein. Sriram Balaji berichtet ebenfalls von mehreren Übergriffen durch Hordorff. Der indische Tennisspieler war 2010 im Rahmen eines Stipendiums einige Zeit in Deutschland beim hessischen Landesverband gewesen, dessen Präsident Hordorff damals war. Dieser soll regelmäßig unangemeldet in sein Zimmer gekommen sein, erzählt Balaji.


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Er habe sich stets bis auf die Unterhose ausziehen sollen, später dann sogar ganz: „Er hat mich am ganzen Körper angefasst, nur nicht an den Genitalien“, so Balaji. Auch auf dem Platz soll es zu körperlichen Übergriffen gekommen sein. So habe Hordorff Balaji mehrfach an den Ohren gezogen: „Ich hatte das Gefühl, er wollte mich wie seinen Sklaven behandeln.“

Weitere Betroffene belasten Dirk Hordorff

NDR, Sportschau und „Süddeutsche Zeitung“ berichten auch von weiteren Betroffenen, die jedoch anonym bleiben wollen. Hordorff habe bei ihnen mindestens einmal die Bauchmuskeln abgetastet, was die damals noch Jugendlichen als „unangenehm“ empfunden hätten.

Dirk Hordorff bestreitet die Vorwürfe über seinen Anwalt

Maximilian Abel hatte bereits vor einem Jahr einen Brief mit den Vorwürfen an den DTB geschickt. Der hat daraufhin eine Kanzlei mit der Untersuchung der Vorfälle beauftragt. Diese kommt laut DTB jedoch zu dem Schluss, „dass der erhobene Vorwurf eines Fehlverhaltens nicht mit Sicherheit nachgewiesen werden kann“.

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Dirk Hordorff äußerte sich bisher nach Anfrage von NDR, Sportschau und „SZ“ nicht zu den Vorwürfen. Er ließ jedoch über seine Anwaltskanzlei mitteilen, dass die geschilderten Sachverhalte nicht stattgefunden hätten und „schlicht unzutreffend“ seien. Hordorff lässt sein Amt als Vizepräsident des DTB derzeit ruhen.

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