„Habe ein paar auf die Fresse bekommen“: Eishockey-Torhüter mit kurioser Prügelei
Prügeleien sind in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) nichts Ungewöhnliches, aber Tobias Ancicka und der frühere Hamburger Niklas Treutle (von 2010 bis 2013 bei den Freezers) haben für eine Auseinandersetzung mit Seltenheitswert gesorgt. Im Spiel zwischen den Kölner Haien und den Nürnberg Ice Tigers schlugen die beiden Torhüter am Sonntagnachmittag aufeinander ein. Aus dem Fight zwischen Ancicka (Köln) und Treutle (Nürnberg) ging der Nürnberger als klarer Sieger hervor, das Spiel entschieden allerdings die Haie mit 4:2 (1:0, 1:2, 2:0) für sich.
Ancicka konnte über die spektakuläre Aktion schnell scherzen. „Ich glaube, das ist bei jedem Torwart auf der Bucket List“, sagte der Haie-Goalie bei MagentaSport: „Es hat auf jeden Fall Spaß gemacht, die Stimmung in der Halle war danach natürlich überragend. Aber ich glaube, das war auch der letzte Fight von mir.“
Ancicka verliert das Duell gegen Niklas Treutle deutlich
Warum, das konnte man in seinem Gesicht ablesen: Quer über der Nase klebte ein Pflaster. „Ich habe da eine volle Gerade bekommen, dann ist da ein Cut entstanden“, erklärte Ancicka (22) über das klar verlorene Duell mit dem zehn Jahre älteren Torhüter-Kollegen: „Das war einseitig. Ich habe keinen Schlag gelandet, er glaube ich acht. Aber ja, es war mein erster Fight, für die Show war es glaube ich gut.“
Treutle hätte lieber drei Punkte als einen Sieg in der Schlägerei
Treutle konnte sich über seinen persönlichen Sieg aber nicht so recht freuen. „Ich hätte lieber drei Punkte und eine blutige Nase“, sagte der Ex-Hamburger, für den es auch eine Fight-Premiere gegen einen Torhüter-Kollegen war: „Das brauche ich jetzt nicht jede Woche.“
Fans feiern die Prügelei der Eishockey-Torhüter
Im zweiten Drittel war es zu einer Rangelei vor dem Nürnberger Tor gekommen, bei der sich auch Treutle beteiligte. Daraufhin kam Ancicka von der anderen Seite, beide Goalies warfen Handschuhe und Helme aufs Eis und gingen mit blanken Fäusten aufeinander los. Das Publikum grölte laut.
Ancicka: „Ich fand, dass ich rüberlaufen musste“
„Ich fand, dass ich rüberlaufen musste. Er hat mitgerangelt“, erklärte Ancicka: „Dann bin ich sofort rüber – und da habe ich ein paar auf die Fresse bekommen.“
Bremerhaven neuer Tabellenführer in der DEL
Im Spitzenspiel der DEL siegten derweil die Fischtown Pinguins Bremerhaven nach einem späten Doppelschlag. Die Norddeutschen setzten sich mit 2:0 (0:0, 0:0, 2:0) gegen die Straubing Tigers durch und lösten die Eisbären Berlin als Tabellenführer ab.
DEL: Eisbären Berlin unterlagen Adler Mannheim
Der bisherige Spitzenreiter unterlag Adler Mannheim zu Hause 1:3 (0:0, 1:1, 0:2), Daniel Fischbuch (59.) und David Wolf (60.) machten spät den Sieg der Gäste klar. Für die zuletzt kriselnden Adler war es der zweite Sieg in Folge.
In die Erfolgsspur fand Titelverteidiger Red Bull München zurück. Nach zwei Niederlagen besiegte das Team des ehemaligen Bundestrainers Toni Söderholm die Schwenninger Wild Wings mit 3:0 (1:0, 1:0, 1:0) und näherte sich wieder dem Spitzentrio.
Die Torhüter Kristers Gudlevskis und Hunter Miska drückten dem Spiel in Bremerhaven ihren Stempel auf, das Duo wehrte bis zur 58. Minute alle 55 Schüsse ab. Erst dann bezwang Miha Verlic Straubings Goalie Miska. Nur 66 Sekunden später traf Felix Maegaard Scheel ins leere Tor und sicherte den Pinguins den vierten Sieg in den letzten fünf Spielen.
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In München brachte Chris DeSouza die Gastgeber in Führung (18.), Ben Smith (31.) erhöhte im Mittelabschnitt. Für die Entscheidung sorgte Andreas Eder (52.). (dpa/aw/sid)
