Gold in Weltrekord-Zeit: „Let’s Dance“-Star begeistert bei der WM
Taliso Engel krönt sich erneut in Weltrekordzeit zum Weltmeister. Dabei hatte er im Frühjahr noch auf dem Tanzparkett Millionen Fans begeistert.
Taliso Engel klopfte nach seiner Machtdemonstration mit breitem Grinsen immer wieder aufs Wasser. Nur vier Monate nach seinem Ausflug zu „Let’s Dance“ erklomm der sehbehinderte Schwimmer erneut den WM-Thron, knackte vor den Augen der extra angereisten Familie und Freundin Kim seinen eigenen Weltrekord. Über seine Paradestrecke 100 Meter Brust blieb der 23-Jährige in Singapur 15 Hundertstel unter seiner Bestmarke – und deklassierte die Konkurrenz.
Taliso Engel deklassierte die Konkurrenz bei der Para-WM
Mehr als vier Sekunden schlug er vor dem Niederländer Thomas Van Wanrooij an. Sein Ziel sei unverändert „eine Medaille – und im besten Fall natürlich Gold“, hatte er vor seinem ersten Start gesagt. Engel, neben dem auch Josia Topf und Tanja Scholz am Montag für Deutschland triumphierten sowie Mira Jeanne Maack Bronze holte, überzeugte trotz seiner gut dreimonatigen Trainingspause aus dem Frühjahr auf ganzer Linie.

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Nach seinem Paralympics-Triumph in Paris hatte Engel über Monate Millionen Fans auf dem Tanzparkett begeistert. Er habe mit der Teilnahme bei „Let’s Dance“ dafür gesorgt, „dass mehr Menschen mit dem Para-Sport etwas anfangen können“, sagte Engel: „Ich glaube, dass ich vielen Menschen Kraft und Motivation gegeben habe, dass man alles machen und erreichen kann, was man sich in den Kopf setzt – egal welche Einschränkung oder Behinderung man hat.“
Bei Olympia hätte Engels Zeit zu Platz 40 gereicht
Nach Platz zwei im Tanz-Finale sei neben einer gehörigen Portion „Stolz“ aber schon auch „ein bisschen Trauer“ dabei gewesen. Sein unbändiger Ehrgeiz lässt Deutschlands Para-Sportler des Jahres stets nach dem Höchsten streben. So gewann er nach zwei Paralympics-Triumphen nun bei seiner vierten WM-Teilnahme auf seiner Paradestrecke 100 Meter Brust die vierte Goldmedaille – und das trotz der monatelangen Trainingspause. Für die kommenden Jahre bleibt ihm also noch ordentlich Potenzial.

2,69 Sekunden lag seine Siegerzeit vom Montag über der Zeit für den Finaleinzug bei der WM der olympischen Athleten vor wenigen Wochen an gleicher Stelle, im Vorlauf wäre er 40. geworden. Eine Teilnahme bei Olympia spiele „immer mal wieder in meinem Kopf eine Rolle, aber definitiv keine Hauptrolle“, erklärte Engel: „Es ist jetzt nicht so, dass eine Welt zusammenbricht, wenn ich es nicht zu Olympia schaffe. Aber es wäre natürlich schon eine coole Story.“
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Richtung Los Angeles liegt der Fokus deshalb wieder komplett auf dem Sportlichen, auch wenn ihm die Teilnahme bei „Let’s Dance“ ihm „sportlich nicht geschadet“ habe. Das hat die Konkurrenz in Singapur zu spüren bekommen. (sid/sd)
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