Basketballer Dennis Schröder
  • Konnte sich sein Grinsen nicht verkneifen: Dennis Schröder und das deutsche Basketballteam stehen im EM-Viertelfinale.
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Glanzloser Sieg: Deutsche Basketballer zittern sich ins EM-Viertelfinale

Was für ein Krampf! Die deutschen Basketballer haben die Pflichtaufgabe Montenegro glanzlos gemeistert und sogar kurz noch einmal um das EM-Viertelfinale zittern müssen.

Nach der Festwoche in Köln mühte sich das Team um Kapitän Dennis Schröder im Achtelfinale zu einem 85:79 (48:24), am Dienstag geht es in der Mercedes-Benz Arena auf dem Weg zur erträumten Medaille möglicherweise gegen den „Greek Freak”. Der nächste Gegner heißt Tschechien oder Griechenland um NBA-Superstar Giannis Antetokounmpo.

Dennis Schröder und Daniel Theis zurück in Starting Five

Ob dann Franz Wagner dabei sein kann ist ungewiss: Der NBA-Profi war mit dem rechten Knöchel umgeknickt, musste vom Feld und konnte nicht mehr weiterspielen. Bundestrainer Gordon Herbert sprach bei „Magenta Sport“ von einer „schlimmen Verstauchung“. Die nächsten Tage würden zeigen, wie es weiter gehen.

Nach einer guten ersten und einer schwachen zweiten Halbzeit resümierte er: „Das war ein Spiel mit zwei verschiedenen Spielen. Aber wir haben es geschafft.“ Schröder befand: „Wir haben in der zweiten Halbzeit keinen guten Job gemacht. Im Endeffekt sind wir als Sieger vom Platz gegangen.“

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Schröder und Daniel Theis kehrten in die Starting Five zurück, nachdem Bundestrainer Gordon Herbert beide im bedeutungslosen letzten Gruppenspiel gegen Ungarn (106:71) geschont hatte. Nick Weiler-Babb fehlte erneut mit Schulterproblemen, für den gebürtigen Amerikaner stand Andreas Obst beim Tip-off auf dem Parkett.

„Ich hoffe, dass wir der Favoritenrolle gerecht werden. Dass wir gut reinkommen, dann müssten wir eigentlich gewinnen”, sagte das deutsche Basketball-Idol Dirk Nowitzki vor dem Achtelfinale bei „Magenta Sport“. Das Team habe in der Vorrunde mit vier Siegen aus fünf Spielen schließlich „genug Selbstbewusstsein getankt”.

Erster Sieg deutscher Basketballer über Montenegro

Von Nervosität war keine Spur, die deutsche Mannschaft begann hochkonzentriert. Schröder traf nach bislang großen Problemen im Turnier direkt seinen ersten Dreier, schnell stand es 11:2 (4. Minute). Wegen vieler leichter Fehler in der Offense kam der Gegner danach zwar besser ins Spiel und etwas heran, doch die Phase dauerte nur kurz. Von der Bank brachten die Berliner Maodo Lo und Johannes Thiemann viel Energie, dazu dominierten die Gastgeber vor 12.938 Zuschauern bei den Rebounds.

Im erst dritten Länderspiel gegen die Montenegriner, zuvor hatte es zwei Niederlagen gesetzt, hatten Herberts Schützlinge alles im Griff und zogen kontinuierlich davon. Früh war die Führung zweistellig (21:10/11.), noch vor der Pause betrug sie erstmals mehr als 20 Punkte (40:19/18.). Schröders Wurf fiel weiter nicht, doch der Spielmacher führte klug Regie und setzte seine Mitspieler immer wieder sehenswert in Szene. Beim Gang in die Kabine stand der Braunschweiger bei sieben Assists.


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EM-Botschafter Nowitzki sah von der Tribüne einen völligen Fehlstart in die zweite Hälfte, Montenegro kam mit einem 13:0-Lauf bis auf 14 Punkte heran. Topscorer Schröder (22 Punkte) traf einen wichtigen Dreier zum 56:40, doch der Rhythmus war völlig weg. Dann verletzte sich Franz Wagner (14 Punkte) am rechten Knöchel und verfolgte das letzte Viertel mit einem dicken Eisbeutel auf dem Fuß. Und es wurde spannend. Montenegro verkürzte mit einem weiteren Lauf auf 77:80 (40.), mit einer Kraftanstrengung brachten die Gastgeber den Sieg ins Ziel.

EM-Viertelfinale gegen Griechenland oder Tschechien

Erst am späten Sonntagabend (20.45 Uhr/MagentaSport) entscheidet sich, gegen wen es um das Halbfinalticket geht. Vermutlich kommt ein deutlich größeres Kaliber auf die deutsche Mannschaft zu, die Griechen um Antetokounmpo (Milwaukee Bucks) sind gegen die Tschechen im letzten Achtelfinale klarer Favorit.

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Die DBB-Mannschaft steht zum zweiten Mal nacheinander im Viertelfinale. 2017 hatte es durch eine Niederlage gegen Spanien (72:84) nicht mit dem Einzug ins Halbfinale geklappt. In Berlin soll die dritte EM-Medaille nach Gold 1993 und Silber 2005 her. (aw/sid)

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