Giganten-Duell bei Rugby-WM: Warum Irland auf ein ganz besonderes Lied setzt
In diesen Tagen erlebt der Welthit „Zombie“ von den Cranberries in Frankreich eine Renaissance. Voller Inbrunst stimmen die irischen Fans nach Siegen ihres Nationalteams den Song an, sorgen damit für Gänsehautatmosphäre in den Stadien. Dank der dominanten Auftritte ihrer Helden entwickelt sich der Ohrwurm bei der Rugby-WM zum Dauerbrenner – und befeuert eine grüne Party, die noch lange nicht enden soll.
„Sie schenken uns die schönsten Tage unseres Lebens“, schwärmte Irlands Kapitän Johnny Sexton jüngst nach dem Einzug ins Viertelfinale: „Und ich bin mir sicher, wir geben ihnen Ähnliches.“ Souverän räumte der Weltranglistenerste bislang alle Gegner aus dem Weg, auch Titelverteidiger Südafrika konnte die Iren nicht stoppen. Der Lohn für den Gruppensieg? Ein Duell am Samstag (21 Uhr/ProSieben MAXX und ran.de) mit den All Blacks aus Neuseeland.
Irland bei Rugby-WM seit 17 Spielen ungeschlagen
„Was ein Viertelfinale angeht, wird es nicht schwieriger“, sagte Irlands Trainer Andy Farrell. Aber es sei auch „der Stoff, aus dem Träume gemacht sind“. Der Respekt, den seine Mannschaft vor dem dreimaligen Weltmeister habe, sei riesig: „Hoffentlich haben sie auch ein bisschen Respekt vor uns.“
Den sollten die Neuseeländer haben, sind die Iren doch seit 17 Spielen ungeschlagen. Eine unglaubliche Serie, die ausgerechnet im Juli 2022 bei den All Blacks begann – Irlands erster Sieg überhaupt auf neuseeländischem Boden. Farrell ist sich sicher, dass dieser Fakt die „Götter in Schwarz“ anstacheln wird: „Sie werden sich auf dieses Spiel freuen und versuchen, ein paar Dinge richtig zu stellen.“
Neuseeland leide „noch immer unter den Ereignissen des letzten Jahres“, stimmte All-Blacks-Star Beauden Barrett, Teil des Weltmeisterteams von 2015, dem Gegner zu. Aber auch er weiß, „was für ein Biest Irland ist“. Und dieses Monster will nun Geschichte schreiben: Noch nie hat ein Team von der grünen Insel das Halbfinale erreicht.
Dass es bereits in der Runde der letzten Acht im Pariser Stade de France zu einer finalwürdigen Partie kommt, ist der verfrühten Auslosung der Endrunde zu verdanken. Diese basierte auf der Weltrangliste aus dem Dezember 2020 – und sorgt dafür, dass auch Gastgeber Frankreich und Südafrika schon im Viertelfinale aufeinander treffen.
Sexto will Karriere mit WM-Titel beenden
England und Wales, trotz schwacher Leistungen in den vergangenen Jahren als Gruppenköpfe gesetzt, bekommen es derweil mit den vermeintlich „leichteren“ Gegnern Fidschi und Argentinien (alle Spiele ProSieben Maxx und ran.de) zu tun.
„Die Auslosung vor drei Jahren war ein bisschen ungerecht, aber so ist jetzt“, sagte Sexton, der nach dem Turnier seine erfolgreiche Karriere beenden wird. Der Abgang mit dem WM-Titel, es wäre der krönende Abschluss für den irischen Topscorer.
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Die All Blacks wollen das mit aller Macht verhindern. „Ich habe gesehen, wie sie die Cranberries gesungen haben“, sagte Neuseelands Brodie Retallick: „Ein toller Song, aber hoffentlich singen sie am Samstag nicht.“ (sid/lsc)