Nach seinem EM-Coup: Marathon-Champ Ringer will am Sonntag Hamburg rocken
Acht Monate ist er inzwischen her, der größte Erfolg seiner Karriere. Und der letzte Marathon, den Europameister Richard Ringer gelaufen ist. Den überhaupt erst fünften seiner Laufbahn wird der 34-Jährige Sonntag bestreiten – in Hamburg, beim 37. Haspa Marathon, der ihn einen Schritt näher bringen soll an sein nächstes großen Ziel: Paris 2024.
Acht Monate ist er inzwischen her, der größte Erfolg seiner Karriere. Und der letzte Marathon, den Europameister Richard Ringer gelaufen ist. Den überhaupt erst fünften seiner Laufbahn wird der 34-Jährige Sonntag bestreiten – in Hamburg, beim 37. Haspa Marathon, der ihn einen Schritt näher bringen soll an sein nächstes großen Ziel: Paris 2024.
Die Erinnerungen an München 2022 sind noch immer präsent in seinem Kopf. „Einige Male“ habe er sich den Schlussspurt bereits angeschaut, dank dem er im August zum ersten deutschen Marathon-Europameister jemals wurde, verrät Ringer im Gespräch mit der MOPO. „In den letzten drei Minuten war so viel Spektakel drin.“
Richard Ringer gewann 2022 den EM-Titel im Marathon
180 Sekunden, in denen der Läufer vom LC Rehlingen an seinen Konkurrenten vorbeilief und das Wunder vollbrachte, als er kurz vor der Ziellinie auch noch den sicher geglaubten Sieger Maru Teferi hinter sich ließ. „Der Titel gibt mir mehr als jede andere Zeit, die ich in meinem Leben jemals erzielt habe“, sagt Ringer. „Aber ich bin der Alte geblieben, gehe immer noch zur Arbeit.“ Der gebürtige Überlinger (am Bodensee) ist kein Vollprofi, arbeitet seit 2013 in Teilzeit als Controller bei Rolls-Royce in Friedrichshafen.
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„Bis ich 30 war, hatte das auch finanzielle Gründe“, erklärt Ringer, der vor seinem ersten Marathon in 2020 noch auf der Bahn lief. „Danach nicht mehr unbedingt, weil ich gute Sponsoren und mit ASICS einen Top-Ausstatter bekommen habe.“ Dennoch gibt er seinen Job nicht auf, um nach dem Karriereende ein Standbein zu haben.
Kein Vollprofi: Läufer Ringer arbeitet in Teilzeit als Controller
Und sowieso: „Das Zusammenspiel ist sehr gut, egal ob bei Siegen oder Niederlagen: Man wird immer gut von den Kollegen aufgefangen. Dienstag werde ich wieder bei der Arbeit sein.“
Zwei Tage nach seinem Marathon-Debüt in Hamburg, mit 42,195 Kilometern in den Beinen. „Es kribbelt schon“, sagt Ringer und lacht: „Irgendwann reicht es dann auch mit dem Training.“ Bis zu 200 Kilometer pro Woche riss er dieses Jahr ab, stellte im Februar eine neue Halbmarathon-Bestzeit auf (1:01:09 Stunden). „Und in Hamburg will ich meine Bestzeit deutlich unterbieten.“
Für Olympia in Paris: Ringer braucht in Hamburg Bestzeit
39 Sekunden schneller als 2021 in Siena muss er sein, um die Olympia-Norm für Paris (2:08:10 Stunden) zu knacken. Um sich für die Spiele zu qualifizieren, muss sich Ringer zudem aber unter den Top drei Deutschlands platzieren – und die nationale Konkurrenz ist stark.
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„Der Marathon boomt in Deutschland“, sagt Ringer, der 2021 bei Olympia in Tokio 26. wurde – 2024 aber mehr will: „Eine Top-acht-Platzierung ist das Ziel. Aber jetzt muss ich erst mal beweisen, dass ich da hingehöre.“ In Hamburg. „Ich wusste, dass es im Frühjahr nur eine deutsche Stadt gibt, in der ich laufen will“, sagt Ringer. „Die Zuschauer haben mich zum EM-Titel beflügelt. Und ich hoffe, sie beflügeln mich auch in Hamburg.“