Die Färinger Spieler feiern mit den Fans
  • Färöer-Party in Berlin! Zehn Prozent der Landbevölkerung sind bei der EM als Fans dabei.
  • Foto: IMAGO/mix1

Färöer schreiben Handball-Geschichte: 5000 Landsleute feiern in Berlin

Erste EM-Teilnahme, erster Punkt: Mit dem sensationellen Remis gegen Topfavorit Norwegen schreiben die Handballer der Färöer Geschichte. Ein Bundesliga-Profi behält in Berlin in letzter Sekunde die Nerven.

Das Team der Färöer feierte mit seinen vielen Fans, als hätten es gerade den EM-Titel gewonnen. Mit einem verwandelten Siebenmeter trotzte der Handball-Zwerg von der kleinen Inselgruppe im Nordatlantik dem Topfavoriten Norwegen sensationell ein 26:26 ab und bejubelte in letzter Sekunde den ersten EM-Punkt seiner Geschichte.

„Es war ein unglaubliches Spiel. Wir haben versucht, die ganze Zeit cool zu bleiben und mit allem zu kämpfen, was wir haben. Und am Ende hat sich das für uns bezahlt gemacht“, sagte Elias Ellefsen a Skipagotu. Der Bundesligaprofi vom THW Kiel hatte vom Punkt die Nerven behalten und so den Startschuss für eine ausgelassene Party gegeben.

Mega-Unterstützung der Färöer-Fans

Die Färinger boten dem Medaillenkandidaten über 60 Minuten einen erbitterten Kampf. Norwegen schaffte es erst, sich in der Schlussphase abzusetzen. Die Partie schien entschieden, als die Skandinavier drei Minuten vor Ende 26:23 führten. Doch der Außenseiter kämpfte sich zurück.

Elf Sekunden waren noch auf der Uhr, als a Skipagotu seinem THW-Kollegen Harald Reinkind den Ball abluchste. Der Färinger wäre frei durch gewesen, aber Reinkind hielt ihn fest – Siebenmeter. Tor. Die Halle bebte.

Schon bei der knappen Auftaktniederlage gegen Slowenien war die Mercedes-Benz Arena fest in Färinger Hand gewesen. Im Duell mit Norwegen am Samstagabend verwandelten Tausende Anhänger des Underdogs die Berliner Halle erneut in einen Hexenkessel. Über 5000 Fans des Handball-Zwergs waren beim geschichtsträchtigen Spiel dabei – das sind rund zehn Prozent der eigenen Bevölkerung. Norwegen hat etwa das Hundertfache an Einwohnern.

Für die Faröer ist auch das Weiterkommen noch möglich

„Unsere Fans sind der Wahnsinn. Ohne unsere einmaligen Fans wäre das heute nicht möglich gewesen. Wir sind ihnen unglaublich dankbar für diese geniale Unterstützung in den letzten Tagen“, schwärmte Skipagotu, der mit seinen Mitspielern minutenlang vor der Fankurve feierte. Im Bus zum Hotel ging die Party weiter.

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Für die Färöer ist es die erste EM-Teilnahme überhaupt. Nach dem Überraschungs-Coup gegen die Skandinavier ist auch das Weiterkommen noch möglich. Im letzten Spiel der Gruppe D trifft der Gruppendritte am Montag auf Schlusslicht Polen. Die besten zwei Teams jeder Gruppe qualifizieren sich für die Hauptrunde. (jh/dpa)

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