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Prügelei Daniel Pietta und David Wolf
  • Ingolstadts Eishockey-Profi Daniel Pietta wurde von Mannheims David Wolf (r.) attackiert.
  • Foto: picture alliance/dpa | Uwe Anspach

Ex-Freezers-Star rastet in den Playoffs aus: „Er hat nur eines im Sinn“

Hässliche Szenen überschatteten ein interessantes Duell: Als das Spiel so gut wie gelaufen war, brannten bei David Wolf, ehemaliger Stürmer der Hamburg Freezers, abermals die Sicherungen durch. Wieder und wieder schlug der Stürmer von Adler Mannheim auf Daniel Pietta ein, dabei wollte der Ingolstädter gar nicht kämpfen.

„Eishockey ist ein emotionaler Sport“, sagte Mannheims Trainer Bill Stewart lapidar zur Schlägerei, nachdem er im Play-off-Halbfinale der DEL mit seinen Adlern durch ein 3:6 (0:1, 2:1, 1:4) gegen den ERC Ingolstadt das 1:1 in der Serie kassiert hatte.

Nur 113 Sekunden waren noch auf der Uhr, da ruhte minutenlang der Sport in der SAP Arena. Denn nachdem Matthias Plachta eine Strafe erhalten hatte, ging sein Teamkollege Wolf plötzlich wie wild auf Pietta los. Der 33-Jährige verpasste dem Gegenspieler mit einem Schlag einen Cut an der linken Wange, auch als Pietta auf dem Eis lag und seine Hände schützend über den Hinterkopf hielt, prügelte Wolf weiter.

Bereits 2014 sorgte Wolf mit einer Prügelattacke in Ingolstadt für Schlagzeilen, als er damals im Freezers-Trikot seinem Gegenspieler Benedikt Schopper sechs Zähne ausschlug und von der DEL für sieben Spiele gesperrt wurde. Ganz so hart es dieses Mal zwar nicht, aber die Reaktionen zeigten, dass Wolf abermals zu weit ging.

DEL: David Wolf rastete aus und griff Mathhias Plachta an

„Wolf will gefühlt Pietta vernichten. Er hat nur eins im Sinn“, kritisierte Patrick Ehelechner, ehemaliger Torhüter in der DEL und heutiger Kommentator beim übertragenden Sender MagentaSport, das Verhalten des Angreifers. „Er will den Fight gegen Pietta. Pietta mag nicht“, so Ehelechner. Es sei nur darum gegangen, „eine Message“ zu senden.


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Marian Rohatsch sah es genauso. „Der schlägt nicht, der will nicht“, sagte der Schiedsrichter, als er die Strafen durchgab. Pietta bekam zwei, Wolf fünf und Plachta zehn Minuten aufgebrummt. Für insgesamt sieben Profis war das Spiel wegen der Auseinandersetzungen vorbei, zum Unmut des Publikums mussten fünf Adler raus.

Mannheims Trainer schweigt über Gründe der Schlägerei

Und so flogen Geldmünzen auf das Eis, auch Bierbecher, in der ohnehin aufgeheizten Atmosphäre wedelte Stewart auch noch provozierend mit einem weißen Handtuch. Für Entspannungspolitik ist der Kanadier bekanntermaßen nicht zu gebrauchen. Kurz zuvor hatte der Hallensprecher auf Wunsch des Referees zur Vernunft aufgerufen.

Zu den Gründen für den Zwist schwieg Stewart. „Ich habe kein Geld. Ich kann nicht die Wahrheit sagen“, sagte der 65-Jährige in der Pressekonferenz. „Die Wahrheit ist die Wahrheit“, sagte er ausnahmsweise auf Deutsch. „Ich weiß, Sie wollen Zeitungen verkaufen. Aber ich sage nichts.“

Play-offs: Adler Mannheim verloren gegen ERC Ingolstadt

Eishockey wurde auch gespielt. Vor 13.600 Zuschauern, die Halle war ausverkauft, brachten Justin Feser (18.) und Colton Jobke (26.) Ingolstadt auf 2:0 nach vorn, Markus Eisenschmid (27.) und Plachta (30.) glichen aus, doch der ERC sorgte in nur 107 Sekunden durch Ty Ronning (43.), Pietta (44.) und Frederik Storm (44.) für die Entscheidung. Thomas Larkin (53.) verkürzte, Leon Hüttl (59.) erhöhte nach den wilden Prügelszenen in Überzahl auf 6:3.

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„Es war 40 Minuten ein wundervolles Spiel“, sagte Bill Stewart. Aber spätestens jetzt ist mächtig Feuer in der Best-of-seven-Serie, am Dienstag (19 Uhr) geht es in Ingolstadt weiter. Gut möglich, dass dann wieder Fäuste fliegen. (sid/mp)

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