Erinnerungen an ein 4:133 wurden wach – unglaubliches Ergebnis bei Basketball-EM
Beim EM-Gruppenspiel in Piräus jagten die französischen Basketballerinnen ihre Gegnerinnen förmlich übers Feld und siegten mit 111:37 – der höchste Sieg einer Frauen-Basketball-EM seit 1976 und ein Statement sondergleichen. Frankreich ließ keine Gnade walten und sicherte sich vorzeitig den Gruppensieg.
Schon in der ersten Halbzeit zeigte sich die Dominanz: Frankreich traf 58 Prozent, gegenüber mageren 26 Prozent bei der Schweiz; bei Rebounds (48:25) und Assists (28:8) legte „Les Bleues“ noch nach. Die Schweizerinnen, größtenteils Amateurinnen, hatten keine Chance.
1952 gab es den historisch höchsten EM-Sieg
Solch krasse Ergebnisse kennt man eigentlich nur aus der Frühzeit des Frauen-Basketballs. Auch Deutschland musste in den frühen EM-Jahren bittere Niederlagen hinnehmen: 1954 wurde die Bundesrepublik Deutschland von der Sowjetunion mit 11:106 geradezu vorgeführt. Das 0:57 zur Halbzeit markiert bis heute eine der bittersten Zwischenbilanzen. 1968 traf es wieder die BRD: In Italien gab es ein 27:105 gegen die UdSSR.

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Der absolute Rekord stammt allerdings aus der Urzeit des Turniers: 1952 siegte die Sowjetunion gegen die DDR mit 133:4 – ein Plus von 129 Punkten. Nur ein Jahr später setzte die UdSSR noch einen drauf: 153:25 gegen die Schweiz. Auch die Tschechoslowakei war 1956 in großer Form und besiegte Dänemark mit 132:9. Damals war der Frauen-Basketball klar zweigeteilt.
Schweizer Trainer lobt seine Spielerinnen
Die UdSSR und andere Ostblockstaaten hatten Kader aus entwickelten, oft staatlich geförderten Profi-Teams. Demgegenüber standen viele Mannschaften ohne professionelle Struktur – wie etwa die frühen deutschen Auswahlteams. Die Spielstände spiegeln diese Ungleichheit wider. Nahezu alle historischen Kantersiege liegen in dieser Ära. Einzig Belgien gelang bei der EM 2023 mit +48 gegen Israel ein deutliches Ergebnis im aktuellen Jahrzehnt. Frankreichs 111:37 in Piräus ist daher ein Jahrhundert-Spektakel.

Für die Schweizerinnen war es die erste EM-Teilnahme seit 1956 – auch damals setzte es gegen die Sowjets schon ein 25:153. Nun, fast sieben Jahrzehnte später, gab es gegen Frankreich erneut eine Lehrstunde. Dennoch kämpfte sich die Mannschaft von Coach Gomez durch, erzielte in der zweiten Halbzeit immerhin 23 Punkte. Gomez lobte die Einsatzbereitschaft seiner Spielerinnen und betonte, dass jede Minute auf diesem Niveau wertvolle Erfahrung bringe.
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Mit dem Abschluss der Vorrunde als Tabellenerster untermauerte Frankreich seine Ambitionen. Im Viertelfinale wartet der Zweite aus Gruppe B – Italien oder Litauen.
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