Djokovic
  • Serben protestieren in Melbourne vor dem Hotel, in dem offenbar Novak Djokovic untergebracht ist.
  • Foto: IMAGO/AAP

„Skandal und Schande!“ Serben über Djokovic-Ausweisung empört

Das offizielle Serbien hat sich über die Ausweisung des serbischen Tennisstars Novak Djokovic aus Australien empört gezeigt. Vom Kollegen Rafael Nadal gibt es dagegen kritische Worte.

„Ganz Serbien steht hinter ihm“, schrieb der serbische Präsident Aleksandar Vucic in der Nacht zum Donnerstag nach einem Telefonat mit Djokovic auf Instagram. „Unsere Behörden werden alle Maßnahmen ergreifen, um die Schikanierung des besten Tennisspielers der Welt binnen kürzester Zeit zu beenden.“


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Djokovic war mit einer höchst umstrittenen medizischen Ausnahmegenehmigung nach Australien gereist und am späten Mittwochabend (Ortszeit) in Melbourne gelandet, um dort an den Australian Open teilzunehmen. Das Turnier beginnt am 17. Januar. Die australische Grenzschutzbehörde verwehrte ihm aber die reguläre Einreise – und ließ den 34-Jährigen stattdessen in ein Hotel für Ausreisepflichtige bringen.

Er hält sich aktuell im Hotel Park im Melbourner Stadtteil Carlton auf, in dem auch abgelehnte Asylbewerber untergebracht sind. Vor dem Hotel versammelten sich am Donnerstagnachmittag serbische Fans mit Nationalflaggen, um für Djokovic zu protestieren. Auch Aktivisten nutzten den Moment, um die Freilassung der dort untergebrachten Menschen zu fordern.

Impfstatus von Djokovic bleibt ungeklärt

Der Tennisprofi hat sich in der Vergangenheit als Skeptiker in Hinblick auf die Corona-Schutzimpfung hervorgetan. Seinen Impfstatus hat er bislang nicht offengelegt. Wäre er geimpft, bräuchte er aber für Australien keine Ausnahmegenehmigung. Die australischen Behörden stornierten das Visum des Sportlers, nachdem dieser die Gründe für die Ausnahmegenehmigung bei der Einreise nicht nachgewiesen hatte.

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Nichtsdestotrotz machten die regierungsnahen Medien in der serbischen Hauptstadt Belgrad Stimmung gegen die Entscheidung der australischen Behörden. „Das ist der größte Sportskandal aller Zeiten“, titelte das Boulevard-Blatt „Kurir“ am Donnerstag. Ähnlich präsentierte sich die Zeitung „Informer“ mit ihrer Titelseite: „Skandal und Schande: Novak in Melbourne festgenommen“.

Nadal über Djokovic: „Wenn er wollte, würde er spielen ohne ein Problem“

Tennis-Kollege Rafael Nadal hat wenig Verständnis für die chaotische Situation rund um seinen Rivalen Novak Djokovic kurz vor den Australian Open. „Ich denke, wenn er wollte, würde er hier in Australien spielen ohne ein Problem. Er hat einen anderen Weg eingeschlagen, er hat seine eigenen Entscheidungen getroffen. Und es steht jedem frei, seine eigenen Entscheidungen zu treffen, aber dann gibt es Konsequenzen“, sagte Nadal.

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Zudem appellierte Nadal im Kampf gegen Corona, der Wissenschaft zu vertrauen. Er glaube daran, „was die Leute, die sich mit Medizin auskennen, sagen. Und wenn sie sagen, dass wir geimpft werden müssen, müssen wir uns impfen lassen.“

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