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Handball-Bundestrainer Alfred Gislason schreit und ballt die Faust
  • Feuer: Alfred Gislason war an der Seitenlinie emotional voll dabei
  • Foto: imago/Laci Perenyi

Emotionale Ansprache als Schlüssel zum Sieg: So machte Gislason das DHB-Team heiß

Freude, Stolz und Erleichterung herrschte im Lager der deutschen Handballer nach dem gefeierten 35:28-Sieg im Schlüsselspiel gegen Ungarn. Am Morgen danach dürfte es am Frühstücksbuffet des Teamhotels Radisson Blu in Köln deutlich entspannter und fröhlicher zugegangen sein als am Morgen zuvor. Die Chance aufs Halbfinale ist wieder in der Hand der DHB-Auswahl. Vorangegangen war dem Befreiungsschlag gegen Ungarn eine emotionale Ansprache von Bundestrainer Alfred Gislason, mit der er seine Spieler packte, wie diese anschließend verrieten.

Der Coach hatte seine Mannschaft nicht geschont nach dem frustrierenden 22:22 gegen Österreich am Samstag, ein Fehlwurf-Festival, das er als „grausam“ bezeichnet hatte. Die Manöverkritik am Tag danach fiel lang und schonungslos aus. „Wir waren gefühlt den Tag mehr im Videoraum als woanders“, berichtete Rückraumspieler Kai Häfner. „Da ging es auch direkt zur Sache. Das hat, glaube ich, auch mal ganz gutgetan.“ Knallharte Analyse.

Juri Knorr: „Alfred hat ein paar schöne Dinge gesagt“

Am Tag des Ungarn-Spiels schlug Gislason dann andere Töne an. Vor der obligatorischen Vormittags-Videositzung an einem Spieltag hielt der Isländer eine Ansprache. „Bevor es losging, hat Alfred das Wort ergriffen“, bestätigte Häfner und fügte mit einem Grinsen an: „Wie es scheint, hat es ganz gut gewirkt.“

Bedeutende Worte. Mit denen der Coach die Mannschaft emotional packte. „Alfred hat nochmal ein paar schöne Dinge gesagt“, berichtete Spielmacher Juri Knorr. „Das hat uns auch nochmal zusammengeschweißt. Warum wir dankbar sein können für die Momente, die wir hier erleben können. Den Moment, den wir jetzt hier erleben, den nimmt uns keiner.“ Der Coach habe seine Spieler erinnert, dass „das Leben und die Sportlerkarriere ist eh so kurz“ seien und gesagt: „Also lasst uns das hier jetzt genießen.“

DHB-Team mit Matchball gegen Kroatien

Unter anderem erinnerte Gislason die Spieler daran, was für eine besondere und einmalige Gelegenheit ein Heim-Turnier sei, die Chance, vor 20.000 Menschen in der größten Arena des Landes zu spielen. Spielen zu dürfen. Ein Privileg. Mit der Möglichkeit, Erfolgs-Geschichte zu schreiben.

„Jetzt haben wir noch eine weitere Chance und darüber bin ich extrem glücklich“, sagte Knorr im Hinblick auf das letzte Hauptrundenspiel gegen Kroatien am Mittwoch, mit dem das DHB-Team endgültig die Halbfinal-Teilnahme klarmachen kann. Gegner wäre dann am Freitag Topfavorit Dänemark.  

Im Halbfinale der Handball-EM wartet Dänemark

Durch den Sieg kletterte Deutschland mit 5:3 Punkten in der Hauptrundengruppe I an Ungarn (4:4) vorbei auf den zweiten Platz. Dabei profitierten Gislasons Mannen von der 28:33-Niederlage der Österreicher (4:4) gegen die Franzosen, die mit 8:0 Punkten vor dem abschließenden Spiel gegen Ungarn nicht nur das Halbfinale, sondern auch Gruppenplatz eins sicher haben.

Unter Umständen könnte dem DHB-Team am Mittwoch schon ein Unentschieden für den Halbfinaleinzug reichen, doch die Spieler wollen voll auf Sieg spielen.

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Der Bundestrainer war „ganz zufrieden“ mit der Leistung seiner Mannschaft gegen Ungarn, wie er augenzwinkernd nach dem Sieg urteilte. Gislason lobte die „phänomenale Abwehr“, betonte aber auch: „Wir haben auch sehr gut nach vorne rausgespielt und waren herausragend im Angriff.“ Allen voran Julian Köster, der acht Tore erzielt hatte, bester deutscher Torschütze und zum „Player of the Match“ gekürt worden war.

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