Eine „Farce“? Russische Star-Fechter dürfen nicht bei Olympia-Quali ran
Jetzt also doch nicht: Nachdem der internationale Fechtverband erst vor wenigen Wochen empfohlen hat, russische Fechterinnen und Fechter zur Olympia-Qualifikation zuzulassen, gab es jetzt eine Kehrtwende.
Russlands Star-Fechterinnen Sofya Velikaya, Yana Egorian und Sofia Pozdniakova dürfen nicht an der Olympia-Qualifikation teilnehmen. Neben dem mit Olympia-Gold dekorierten Säbel-Trio wurden noch weiteren Fechterinnen und Fechter aus Russland vom Weltverband Fie nicht für internationale Wettbewerbe zugelassen. Der Chef des russischen Olympia-Komitees Stanislav Pozdnyakov erklärte daraufhin, dass die Rückkehr-Bedingungen für russische Sportler eine „Farce“ seien.
Noch vor der Pro-Russland-Empfehlung des IOC hatte der Fecht-Weltverband russischen und belarussischen Sportlerinnen und Sportlern die Teilnahme an Einzelwettbewerben „unter Einhaltung der Bedingungen der Neutralität und der individuellen Zulassung“ ermöglicht. Das IOC hatte den Weltverbänden vor einigen Wochen empfohlen, Sportlerinnen und Sportler aus Russland und Belarus als neutrale Athleten wieder zu Wettkämpfen zuzulassen – sofern diese bestimmte Bedingungen erfüllen.
Weltverbände entschieden über Teilnahme von russischen Athleten
Angesichts des anhaltenden Angriffskriegs Russlands in der Ukraine müssen die Weltverbände darüber entscheiden und begutachten, ob die IOC-Kriterien bei der Athleten-Prüfung erfüllt werden. Zu den IOC-Bedingungen zählen strikte Neutralität, die Einhaltung des Anti-Doping-Codes und der Nachweis, den Krieg nicht aktiv zu unterstützen. Wer dem Militär angehört, bleibt ebenso ausgeschlossen wie Mannschaften.
Die Voraussetzungen des IOC seien so formuliert, dass „eine Teilnahme für den Großteil unserer Athleten und praktisch alle Leader unserer Nationalmannschaft an den Qualifikationen für Olympia und andere Wettbewerbe in der Praxis unmöglich ist“, schrieb Pozdnyakov auf seinem Telegram-Kanal.
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Russland werde damit vor eine schwere Wahl gestellt. „Unsere Fechter werden nur teilnehmen, wenn gleiche Bedingungen mit den Sportlern anderer Länder herrschen, ohne ausgedachte oder illegale Parameter und andere künstliche Hindernisse“, erklärte Russlands Olympia-Chef – in der Position sei man sich einig.
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Pozdnyakov ist selbst viermaliger Fecht-Olympiasieger und Vater von Sofia Pozdniakova. Seine 25 Jahre alte Tochter gewann bei Olympia in Tokio Säbel-Gold im Einzel und mit der Mannschaft. Die 37 Jahre alte Sofya Velikaya ist fünfmalige Weltmeisterin, ficht für ZSKA Moskau und war Fahnenträgerin in Tokio. Yana Egorian (29) trumpfte 2016 in Rio auf und wurde als Sportlerin des Jahres in Russland ausgezeichnet. (dpa/ds)