Alexander Zverev nach seinem Gewinn in München

München-Sieger Alexander Zverev könnte zuletzt wieder Selbstvertrauen tanken. Foto: imago images / Philippe Ruiz

Ein Star gesperrt, einer verletzt: Top-Chance für Zverev bei „Lieblingsturnier“

Alexander Zverev reist endlich wieder mit Rückenwind zu einem größeren Turnier. Wie nachhaltig der Aufschwung ist, wird sich in Madrid schnell zeigen.Alexander Zverev betrat im giftgrünen Neon-Shirt die Anlage in Madrid und beackerte gewohnt fleißig den Trainingscourt.

Der Hamburger will in seiner Wohlfühloase endlich wieder konstant auf Topniveau abliefern und die Zweifel abschütteln. „Das ist eines meiner Lieblingsturniere“, sagte der zweimalige Sieger vor dem Start in das ATP-Masters in der spanischen Hauptstadt: „Ich hoffe, dass ich große Matches gewinne und weit komme.“

Was schnell deutlich wurde? Die gute Laune ist zurück beim Weltranglistenzweiten – und auch der Glaube an die eigene Stärke.

Zverev: „Spiele endlich gutes Tennis“

Die Abreise vom siegreich abgeschlossenen Turnier in München hatte Zverev schließlich endlich mal wieder mit leichtem Gepäck angetreten. Trotz der neuen Lederhose, die man dem Hamburger bei der Siegerehrung aufgezwungen hatte. „Ich spiele endlich gutes Tennis, und wenn man ein Turnier gewinnt, bekommt man immer mehr Selbstvertrauen“, erklärte Zverev, der zum Auftakt am Freitag (Sky) auf den Spanier Roberto Bautista Agut trifft.

Selbstvertrauen, das ihm in der Zeit vor dem Triumph in München offensichtlich abhanden gekommen war. „Ich habe einfach schlecht gespielt. Viele Dinge gingen mir durch den Kopf“, gestand Zverev, der rund drei Monate benötigt hatte, um aus dem metertiefen Loch, das er sich nach seiner Finalniederlage bei den Australian Open geschaufelt hatte, wieder herauszuklettern.

Auftakt in Madrid gegen Bautista Agut

Dass Zverev seine Krise nachhaltig überwunden hat, darf dennoch bezweifelt werden – obwohl auch Tennisikone Boris Becker ihn „wieder in guter Form“ sieht. Ein echter Härtetest war das Turnier in München, gemessen an den großen Ambitionen, schließlich nicht. Gerade in den ersten Runden mogelte sich der 28-Jährige eher durchs Turnier, ehe in Halbfinale und Finale zwei gute Leistungen gegen Gegner jenseits der Top Ten der Weltrangliste folgten.

Alexander Zverev gewann am letzten Sonntag den BMW Open in München. imago images / Philippe Ruiz
Alexander Zverev nach dem Gewinn des BMW Open mit der Trophäe
Alexander Zverev gewann am letzten Sonntag den BMW Open in München.

Die Realitätsprüfung wartet nun also in Madrid. Die Auslosung Zverevs, obwohl an Nummer eins gesetzt, hat es in sich. Den cleveren 37 Jahre alten Bautista Agut sollte er mit seiner Physis im Griff haben, bereits im möglichen Achtelfinale aber dürfte es gegen den Sandplatzexperten Francisco Cerúndolo (Argentinien) oder Arthur Fils aus Frankreich deutlich kniffliger werden. Fils hat Zverev bereits auf Sand niedergerungen, vergangenes Jahr im Finale von Hamburg.

Sinner und Alcararez fehlen in Madrid

Ein ganz großer Gegner könnte dann erst in einem möglichen Finale warten. Weil Carlos Alcaraz das Turnier das Turnier verletzungsbedingt verpasst und der Weltranglistenerste Jannik Sinner noch bis zum Masters in Rom seine Dopingsperre absitzt, käme einzig Novak Djokovic in Frage. Erst nach einem Duell mit einem Rivalen dieses Kalibers ließen sich seriös Rückschlüsse über die Chancen Zverevs bei den French Open ab Ende Mai schließen.

Der Grand-Slam-Titel, sein erster überhaupt, ist bekanntlich das große Ziel des Deutschen. Auf dem Pariser Sand bietet sich dafür Zverevs beste Chance in diesem Jahr – vergangene Saison fehlte im Finale gegen Carlos Alcaraz nur ein Satzgewinn zur Überwindung seines Endspieltraumas.

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Madrid ist trotz der 1000 zu vergebenen Weltranglistenpunkte also nur so etwas wie eine hochklassige Durchgangsstation. Die Marschroute ist klar: „Ich will den Weg weitergehen, mich verbessern und versuchen, zu gewinnen“, sagte Zverev.(sid/abl)

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