Ein großer Traum: Warum „Hafen-Basti“ noch nicht mit dem Boxen aufhören kann
Die Sehnsucht ist groß. Er kann es kaum erwarten. Nach mehr als drei Jahren schlägt der Hamburger Boxer Sebastian Formella, besser bekannt als „Hafen-Basti“, wieder in seiner Heimatstadt zu, auf dem Kiez. Beim Event „Boxen im Norden“ in der Großen Freiheit am Sonntagabend will der 35-Jährige noch einmal die Weichen für sein letztes, großes Ziel stellen. Welches das ist, sagt er im Gespräch mit der MOPO.
Die Sehnsucht ist groß. Er kann es kaum erwarten. Nach mehr als drei Jahren schlägt der Hamburger Boxer Sebastian Formella, besser bekannt als „Hafen-Basti“, wieder in seiner Heimatstadt zu, auf dem Kiez. Beim Event „Boxen im Norden“ in der Großen Freiheit am Sonntagabend will der 35-Jährige noch einmal die Weichen für einen letzten großen Kampf stellen. Sein Antrieb? Er kann einfach nicht anders.
„Ich will es nochmal wissen“, sagt Formella, der seit acht Jahren Profi-Boxer ist (23 Siege, drei Niederlagen) und im zweiten Beruf im Hamburger Hafen eine der riesigen Containerbrücken steuert, im Gespräch mit der MOPO. „Ich weiß, ich bin 35, aber ich habe einfach noch zu viel Bock, um aufzuhören. Es bringt Spaß, mich im Training zu quälen und im Sparring einem 25-Jährigen eine reinzuhauen“, sagt er mit seinem typischen Grinsen. „Wenn ich mich nicht auspowern kann, drehe ich durch.“
Formellas letzter Kampf liegt zehn Monate zurück
Reinhauen will und muss der frühere IBO-Weltmeister im Weltergewichtler auch im Acht-Runden-Kampf gegen Florian Wildenhof (41/31 Siege, acht Niederlagen). Ein Aufbaugegner, aber „kein Fallobst“, betont Formella. „Der kann boxen. Aber klar: Den muss ich schlagen, keine Diskussion.“
Formella tritt bei der „Boxen im Norden“-Serie des Promotors Thomas Nissen als Gast-Boxer an, steht eigentlich beim EC-Boxstall unter Vertrag. Die Veranstaltung ist ein guter Zeitpunkt und Rahmen für ein Comeback.
Sein letzter Kampf liegt zehn Monate zurück – und war ein paar Nummern größer. In der Wembley Arena in London unterlag Formella dem Engländer Chris Kongo nach Punkten. Im November 2020 hatte er an gleicher Stelle gegen dessen Landsmann Connor Benn verloren und drei Monate zuvor in Los Angeles gegen US-Star Shawn Porter. Allesamt Weltklasse-Boxer.
Formellas Ziel: noch ein Kampf in den USA
„Für die erste Garde reicht es nicht“, konstatiert Formella, der eine treue Fangemeinde in Hamburg hat, ehrlich. „Aber die zweite Garde kann ich ärgern.“ Das will er noch mal versuchen.
Sein Ziel: ein Kampf gegen einen Gegner der erweiterten Weltspitze, am liebsten nochmal in den USA. „In Amerika vor Zuschauern, das ist mein letzter großer Traum als Boxer“. Der Porter-Fight war aufgrund der Corona-Pandemie ein „Geister-Kampf“ ohne Publikum.
Geld sei keine Motivation mehr, versichert Formella. Das betont er mehrfach. „Ich habe einen tollen Job im Hafen, schöne Börsen bekommen und gut gewirtschaftet. Ich muss nicht mehr boxen – ich will aber!“
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Eins steht fest: Der letzte Kampf seiner Karriere wird in Hamburg steigen. „Das wird ein fettes Ding, eine große Party“, verspricht er. Nur der Zeitpunkt steht noch nicht fest. Den hat „Hafen-Basti“ in den eigenen Händen, besser: Fäusten.