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Moritz Seider bei einem Eishockey-Spiel
  • Moritz Seider wird bei der WM nicht dabei sein.
  • Foto: IMAGO/USA TODAY Network

Deutscher NHL-Star verpasst Eishockey-WM – weil er 70 Millionen wert ist

Die Absage kam nicht überraschend, schmerzte aber dennoch: NHL-Star und Vize-Weltmeister Moritz Seider wird dem deutschen Eishockeyteam bei der WM fehlen – wegen ungelöster Versicherungsfragen.

„Wir haben gemeinsam versucht, alle versicherungsrechtlichen Eventualitäten zu berücksichtigen und zu klären. Letztlich mussten wir aber feststellen, dass das nicht umfassend möglich ist“, sagte Sportdirektor Christian Künast vom Deutschen Eishockey-Bund (DEB) eine Woche vor dem WM-Auftakt.

Das Problem: Der beste deutsche Verteidiger ist derzeit vertragslos. Sein Einstiegskontrakt beim NHL-Klub Detroit Red Wings ist ausgelaufen, ein neues Arbeitspapier noch nicht unterschrieben. Dieses dürfte sogar die Dimensionen von Leon Draisaitl und Tim Stützle sprengen: Über eine Gesamtsumme von mehr als 70 Millionen Dollar wird spekuliert.

Vertragssituation von Seider nicht geklärt

Weil noch nichts unterschrieben ist, kann der DEB nicht wie bei den anderen NHL-Profis Philipp Grubauer (Seattle Kraken), Nico Sturm (San Jose Sharks) und John-Jason Peterka (Buffalo Sabres) eine Versicherung über den Vertragswert abschließen – was bei Seider eine sechsstellige Prämie bedeuten würde. „Das Restrisiko ist zu groß“, sagte Künast, „wenn die Vertragssituation geklärt gewesen wäre, wäre es einfacher gewesen.“ Einen Vertragsabschluss in den nächsten Tagen erwartet der Sportdirektor nicht.

Seider hatte wesentlich zum sensationellen Finaleinzug in Tampere beigetragen. Es war bereits seine vierte A-WM. Nach der NHL-Hauptrunde hatte er grundsätzlich seine Bereitschaft erklärt: „Wenn wir die Versicherungsfragen klären können, wäre ich mehr als glücklich zu spielen.“ Zuvor hatte bereits Stützle (Ottawa Senators) wegen einer Schulterverletzung abgesagt, Superstar Draisaitl spielt mit den Edmonton Oilers um den Stanley Cup.

Szuber im WM-Team dabei

Immerhin vergrößert NHL-Debütant Maksymilian Szuber die Nordamerika-Fraktion im WM-Team. Der 21-Jährige, der bei den Arizona Coyotes sein erstes Spiel bestritt, erhielt die Freigabe und wird am Sonntag im Kreis der Nationalmannschaft erwartet. Beim vorletzten WM-Test am Samstag in Wolfsburg gegen Frankreich, den das DEB-Team nach 3:0-Führung noch 3:5 verlor, fehlte der Ex-Münchner aber noch. Er steht Kreis erst für die Generalprobe am Montag (19.30 Uhr/MagentaSport) gegen denselben Gegner zur Verfügung.

Schon am Samstag steigt Sturm in die WM-Vorbereitung ein. Der Augsburger, der am Freitag 29 Jahre alt wurde, musste nach einer enttäuschenden NHL-Saison beim schlechtesten Team der Liga nicht lange überlegen. „Ich habe mich daran erinnert, wie viel Spaß es letztes Jahr gemacht hat“, sagte der Vize-Weltmeister, der beim Silbercoup von Tampere eine Hauptrolle gespielt hatte, „ich will für mich wieder ein bisschen Spaß am Eishockey finden mit den Jungs hier.“

Sturm: „Wieder ein bisschen Spaß am Eishockey finden“

Sturm, 2022 Stanley-Cup-Sieger mit der Colorado Avalanche, hatte erst im vergangenen Jahr an seiner ersten WM teilgenommen – gleich mit durchschlagendem Erfolg. „Der Teamspirit ist top. Man merkt, dass die Jungs sich freuen, hier zu sein“, berichtete er, „das unterscheidet uns schon von den anderen Nationen. Die Spieler wollen herkommen. Das zahlt sich auch auf dem Eis aus – so wie in den letzten Jahren.“

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Deshalb ist vor dem WM-Auftakt am 10. Mai in Ostrava gegen die Slowakei das Gedrängel um die Plätze noch groß. 29 Spieler hat Kreis nominiert, vier davon müssen noch die Heimreise antreten. (sid/fs)

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