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Alexander Zverev (r.) und Andrey Rublev sind enge Freunde. Der Russe darf nicht in Wimbledon antreten.
  • Alexander Zverev (r.) und Andrey Rublev sind enge Freunde. Der Russe darf nicht in Wimbledon antreten.
  • Foto: IMAGO / Paul Zimmer

Das sagt Zverev zum Wimbledon-Ausschluss russischer Profis

Olympiasieger Alexander Zverev hat mit Unverständnis auf den Ausschluss der russischen und belarussischen Profis vom Tennis-Turnier in Wimbledon reagiert.

Das Thema geht Alexander Zverev sehr nahe, das war deutlich zu spüren. Und zu hören. Der Ausschluss der russischen und belarussischen Profis vom wichtigsten Tennisturnier der Welt hat beim deutschen Olympiasieger großes Unverständnis hervorgerufen, nicht zuletzt, weil sein russischer Freund Andrey Rublev davon betroffen ist. Er sehe, „keinen Grund“, sagte Zverev am Freitag, „warum sie nicht in Wimbledon spielen sollten“. 

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, betonte Zverev drei Tage vor dem ATP-Turnier in München: Er halte es für „absolut korrekt“, wenn die Nationalmannschaften der Kriegstreiber von Wettbewerben ausgeschlossen werden, etwa im Davis Cup oder im Fußball. „Das ist etwas gegen Russland, das kann ich verstehen. Ich denke, dass wir alle gegen den Krieg sind. Was in der Ukraine passiert, ist unmenschlich, das darf nicht passieren.“

Auch Alexanders Bruder Mischa Zverev hat Wimbledon kritisiert

Den „generellen“ Ausschluss von Einzelspielerinnen und -Spielern aus Russland und Belarus sieht Zverev dagegen eher kritisch: „Das finde ich nicht korrekt.“ Sein neun Jahre älterer Bruder und Manager Mischa Zverev hatte im Spiegel versichert: „Ich kenne keinen einzigen Spieler, keine Spielerin, der oder die für diesen Krieg ist. Aber trotzdem werden sie jetzt bestraft. Etwas Positives wird das nicht bringen.“


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Die Zverevs sind mit ihrer Meinung nicht alleine. Der Weltranglistenerste Novak Djokovic etwa bezeichnete den Schritt des unabhängigen All England Clubs als Herr über Wimbledon als „verrückt“. Die Profitennis-Organisationen WTA (Frauen) und ATP (Männer) verurteilen den Kriegstreiber Russland „aufs Schärfste“, halten jedoch den generellen Ausschluss der Einzelspieler für „diskriminierend“ und „zutiefst enttäuschend“.  

Die Tennis-Ikone Billie-Jean King, nach der mittlerweile das weibliche Gegenstück zum Davis Cup benannt wird, hat ebenfalls mit deutlicher Kritik an den Organisatoren des wichtigsten der vier Grand Slams reagiert. Sie könne es „nicht unterstützen“, dass „einzelne Athleten“ von einem Turnier „allein wegen ihrer Nationalität“ ausgeschlossen würden. Die Tennisfamilie müsse zusammenstehen und sich auf die Hilfe für die Ukraine konzentrieren.

Zverev kritisiert Wimbledon-Veranstalter deutlich

Wimbledon aber „macht eh, was es will“, sagte Zverev am Freitag achselzuckend. Ihm geht es nicht zuletzt um Rublev, „einer meiner engsten Freunde“. Der Weltranglistenachte, erklärte Zverev nach einem Gespräch der beiden, sei „bereit, Kompromisse einzugehen, er ist auch bereit, der Ukraine zu helfen, er ist bereit, gegen den Krieg anzugehen, er ist bereit sein Preisgeld an die Ukraine zu schicken“. 

Rublev nannte den Schritt des All England Clubs am Rande des Turniers in Belgrad als „komplette Diskriminierung“- eine Haltung, die er auch in einem Gespräch mit den dort Verantwortlichen verdeutlichte. In seiner Position „und bei all dem Druck, den ich habe“, könne er doch gar keine richtigen Antworten geben, sagte er. Ja, ein Ausschluss ergebe für ihn Sinn, wenn dies auch nur minimal etwas am Krieg ändere: „Aber es wird nichts ändern.“

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Ändern wird sich zumindest sportlich etwas, wie Zverev anmerkte: Sollten Spieler wie Daniil Medvedev oder Rublev nicht in Wimbledon oder anderswo teilnehmen dürfen, ergibt auch „die Weltrangliste keinen Sinn mehr“.(sid/brb)

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