Darts-WM startet: Traum-Finale schon nicht mehr möglich – Favorit spuckt große Töne
Als Weltmeister ist Luke Humphries bei der Darts-WM bereits am ersten Abend gefordert. Vor dem Start spuckt der Engländer große Töne.
Noch bevor Luke Humphries die Darts-WM am Sonntagabend eröffnet, benötigte der Titelverteidiger eine Pause. Nach unzähligen Interviews, Medienrunden und Show-Turnieren schaltete der 28-Jährige ein paar Tage einen Gang zurück und bereitete sich mit Trainingspartner Stephen Bunting vor. Aber jetzt, frisch ausgeruht, „kann ich es kaum erwarten loszulegen“, sagte der Engländer spannungsgeladen.
Luke Humphries: „Halbfinale ist keine Leistung mehr“
Dabei setzt er sich selbst die größten Ziele. „Wenn ich dieses Jahr im Halbfinale verliere, ist das keine Leistung mehr“, sagte Humphries knallhart: „Nur wenn ich die Weltmeisterschaft gewonnen habe, kann ich wirklich ein Gefühl von Größe verspüren.“ Zu Beginn seiner Mission Titelverteidigung bekommt er es mit dem Gewinner des ersten Matches der diesjährigen WM zwischen dem Franzosen Thibault Tricole und dem Australier Joe Comito zu tun.
Es sei wichtig, „dass ich mich nicht zu sehr unter Druck setze“, sagte Humphries und betonte, jeder Gegner könne ihm gefährlich werden. Doch die Darts-Welt blickt bereits den Turnierbaum entlang gen Halbfinale, dort könnte es zum Aufeinandertreffen mit Wunderkind Luke Littler kommen. „Ich bin ein wirklich erfahrener Spieler. Ich werde nicht so weit vorausschauen“, sagte Humphries. Und doch sei es „momentan das größte Duell der Darts-Welt. Das weiß jeder“.
Luke Humphries gibt sich betont selbstbewusst
Vor knapp einem Jahr krönte sich Humphries im Finale gegen den damals noch 16-jährigen Littler zum Weltmeister und erlebte im Anschluss ein erfolgreiches Jahr. „Ehrlich gesagt war es wahrscheinlich eines der besten eines Weltmeisters seit langer, langer Zeit“, schätzt Humphries: „Zwei Major-Titel, drei zweite Plätze bei Majors und der World Cup. Also sechs große Major-Finals – das ist ein riesiges Plus für mich.“
Zuletzt gewann er die WM-Generalprobe, die Players Championship Finals, im Finale gegen Littler. Der wiederum hatte Humphries im Finale der Premier League besiegt. Doch die sportliche Rivalität schlägt sich nicht im Privatleben nieder – im Gegenteil. „Wir verstehen uns einfach richtig gut und haben großen Respekt voreinander. Wir sind gleichzeitig nach oben geschossen“, sagte Humphries. Teilweise reisen sie auch gemeinsam zu den Turnieren.
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Dass Humphries, der bislang erfolgreichere Spieler und Weltranglistenerste, dabei kurioserweise im medialen Schatten von Littler steht, stört ihn nicht. „Ich bin nicht hier, um Aufmerksamkeit zu erregen oder im Rampenlicht zu stehen“, sagte der 28-Jährige: „Ich bin hier, um große Titel zu gewinnen und der beste Spieler der Welt zu sein. Zuletzt konnte der Schotte Gary Anderson 2016 seinen Titel erfolgreich verteidigen. Humphries will es ihm gleichtun – schließlich ist alles andere „keine Leistung“ mehr. (sid/mp)