Das Gebirge um den Laila Peak, wo Laura Dahlmeier tödlich verunglückte

Das Gebirge um den Laila Peak, wo Laura Dahlmeier tödlich verunglückte (Archivbild). Foto: picture alliance / robertharding | George Robertson

Management: Familie hält sich spätere Bergung von Laura Dahlmeier offen

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Pakistanische Behörden werden keinen weiteren Bergungsversuch für Laura Dahlmeier in die Wege leiten. Das teilte der Sprecher der zuständigen Provinzregierung Gilgit-Baltisten, Faizullah Faraq, der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstagmittag mit. Damit wollten die Behörden den letzten Wunsch der in Pakistan verunglückten Sportlerin respektieren, wonach niemand sein Leben riskieren sollte, um sie zu bergen. Am Nachmittag äußerte sich auch Dahlmeiers Management. Demnach könnte es doch zu einer Bergung kommen.

Diese sei nicht ausgeschlossen, derzeit aber nicht vorgesehen, hieß es. „In Abstimmung mit dem Alpine Club of Pakistan (ACP) wird aktuell aufgrund der vorherrschenden objektiven Gefahren am Laila Peak keine Bergung des Leichnams von Laura Dahlmeier durchgeführt“, teilte das Management der einstigen Biathletin mit, ergänzte aber: „Die Angehörigen werden im Austausch mit den Behörden vor Ort die Situation am Laila Peak beobachten und halten es sich offen, eine Bergung zu einem späteren Zeitpunkt zu veranlassen.“

Die Ex-Biathletin wurde am Mittwoch von ihrem Management nach einem Unfall im Karakorum-Gebirge für tot erklärt. Bergungsversuche waren aufgrund widriger Wetterbedingungen gescheitert. 

Dahlmeiers Wunsch war es, dass keine weiteren Menschen gefährdet werden

Dahlmeiers Leichnam habe sich in einem schwierigen Terrain befunden, was im Falle einer Bergung eine hohe Gefahr für das Rettungsteam bedeutet hätte. „Als erfahrene Bergsteiger haben wir uns entschieden, nicht zu gehen“, teilte der bayerische Alpinist Thomas Huber, der Teil des Rettungsteams war, der dpa mit. Auch das Rettungsteam habe Dahlmeiers Wunsch respektieren wollen. 

Die zweifache Olympiasiegerin war mit einer Seilpartnerin am 6.069 Meter hohen Laila Peak unterwegs, als sie am Montag auf einer Höhe von 5.700 Metern im Abstieg von Steinschlag getroffen wurde. 

US-Bergsteiger Marvell hielt Bergung Dahlmeiers für möglich

Bei einem Überflug mit einem Rettungshubschrauber und der Sichtung der 31-Jährigen sei dem Team klar gewesen, dass Dahlmeier den Unfall nicht überlebt habe, schilderte Huber. „Für die Welt war sie eine erfolgreiche Sportlerin, für uns eine gute Freundin.“

Kurz zuvor hatte es so ausgesehen, als wäre die Bergung weiterhin nicht ausgeschlossen. „Die Bergung von Lauras Leichnam wird möglich sein, aber sie ist sowohl zu Fuß als auch mit einem Helikopter mit unglaublichen Risiken verbunden“, hatte der amerikanische Bergsteiger Jackson Marvell der Nachrichtenagentur AFP vor Ort in Pakistan gesagt.

Laura Dahlmeier verunglückte tödlich. imago/Sven Simon
Die verstorbene Laura Dahlmeier
Laura Dahlmeier verunglückte tödlich.

Marvell war neben Huber sowie dem erfahrenen Bergsteiger und Expeditionsleiter Alan Rousseau aus Frankreich und Tad McRea aus den USA an der ersten vergeblichen Rettungsaktion der verunglückten Dahlmeier am Laila Peak beteiligt gewesen. Der Berg habe sich, so Marvell weiter, „in den letzten 48 Stunden erheblich verändert, es gibt jeden Tag erhebliche Steinschläge. Und selbst mit einer langen Leine an einem Helikopter gibt es immer noch viele Steinbrocken, die die Wand hinunterfallen.“

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Er sei mit Rousseau in einem Helikopter „um den Berg herumgeflogen. Ich habe ihren Körper entdeckt. Und ich beobachtete, dass es keinerlei Lebenszeichen gab. Sie lebte nicht mehr“, erzählte Marvell. Zuvor hätten er und Rousseau einen Anruf erhalten, „dass zwei Frauen auf dem Laila Peak einen Unfall hatten. Als wir dann Thomas und Tad trafen, fanden wir heraus, wer sie waren.“ (sid/dpa)

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