Biathletin Vanessa Voigt
  • Nach Corona-bedingten Ausfällen ihrer Kolleginnen ist Biathletin Vanessa Voigt noch verschont geblieben.
  • Foto: imago/Sven Simon

Corona-Ausbruch im deutschen Team: Biathleten verschärfen Hygiene-Konzept

Nach zwei positiven Coronafällen in der Mannschaft sind die deutschen Biathletinnen und Biathleten alarmiert. „Natürlich schwebt immer ein bisschen Angst mit, man bekommt natürlich mit, dass sehr, sehr viele Ausfälle da sind“, sagte Vanessa Voigt. Die 26-Jährige aus Thüringen versuche weiterhin, sich „so gut wie möglich zu schützen“, sagte sie vor den Verfolgungsrennen beim Weltcup im österreichischen Hochfilzen.

Bei den Rennen in den Alpen fallen ihre Teamkolleginnen Franziska Preuß und Hanna Kebinger nach Corona-Infektionen aus. Preuß verlor so am Freitag sogar kampflos die Spitzenposition im Gesamtweltcup. Die Bayerin reiste vorzeitig ab und kann frühestens kommende Woche in der Schweiz wieder starten.

Biathlon: Vanessa Voigt lobt Corona-Hygienekonzept

„Ich denke, wir haben jetzt noch mal ein sehr, sehr gutes Hygienekonzept aufgestellt in unserem Team“, sagte Voigt. Demnach wurden im Hotel Gruppen gebildet, die nicht mehr durchmischt werden dürfen. So sind Männer und Frauen sowie die Betreuer jeweils unter sich, in diesen Blasen wird jeweils auch gegessen sowie die Anreise zur Wettkampfstätte in einzelnen Fahrzeugen organisiert. Wer Krankheitssymptome aufweist, wird darüber hinaus isoliert und muss insbesondere seine Mahlzeiten alleine einnehmen.

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Es gelte jetzt „einfach an einem Strang zu ziehen und den anderen gegenüber rücksichtsvoll zu sein“, sagte Voigt. Im Sprint der Frauen konnten am Freitag alleine acht Sportlerinnen krankheitsbedingt nicht antreten. Bei den Ausfällen handelte es sich neben Corona-Infektionen auch um normale Erkältungen. Eine Pflicht, sich mit Corona zu isolieren oder ein positives Testergebnis zu melden, gibt es auch im Biathlon-Weltcup nicht mehr. Selbst Rennstarts sind möglich. Der Weltverband IBU appellierte zuletzt an die Athletinnen und Athleten, verantwortungsvoll zu handeln.

Johannes Thingnes Bö gewinnt in der Verfolgung

Sportlich handelten am Samstag vor allem die norwegischen Männer extrem stark. Die deutschen Biathleten mussten sich hingegen mit einer Nebenrolle begnügen.

Während Johannes Thingnes Bö nach seinem ersten Saisonsieg im strahlenden Sonnenschein die Rückkehr der skandinavischen Dominanz bejubelte, haderte Benedikt Doll mit seiner gezeigten Leistung.

Benedikt Doll läuft auf Platz zehn

„Es war schon sehr schmerzhaft“, sagte der völlig erschöpfte Ex-Weltmeister am ARD-Mikrofon nach seinem zehnten Platz in der Verfolgung: „Wir hatten einen sehr speziellen Ski. Unfassbar schnell in der Abfahrt und im Speed, aber vom Fuß schwierig. Sich da zurechtzufinden, hat gedauert.“

Am Ende fehlten Doll eineinhalb Minuten zu Bö. Vor allem seine zwei Fehler beim abschließenden Schießen verhinderten eine bessere Platzierung. „Es ärgert mich, dass ich beim letzten Stehendschießen nicht den Sack zumachen kann“, sagte Doll.

Norweger feiern Vierfachsieg in Hochfilzen

Der Dominanz der Norweger hätte dies aber ohnehin keinen Abbruch getan. In Östersund noch überraschend erfolglos in der Loipe, schlugen sie in Hochfilzen gnadenlos zurück. Drittes Rennen, dritter Sieg – in der Verfolgung gingen die Plätze eins bis vier an die Skandinavier.

„Ich bin zurück“, sagte ein grinsender Bö nach seinem 20. Sieg in einem Verfolgungsrennen. Er habe es bereits vor dem Start gefühlt, „dass ich die Energie habe, um das Podium zu erreichen.“ Hinter Bö (1 Fehler), der als Elfter in das Rennen gestartet war, erreichte Johannes Dale-Skjevdal Platz zwei (3/+22,6). Sprintsieger Tarjei Bö wurde Dritter (2/+28,4) und übernahm die Führung im Gesamtweltcup, Sturla Holm Lägreid Vierter (2/+39,2).

Zobel und Kühn laufen in die Top 20

David Zobel belegte nach einer guten Leistung den 14. Platz (2/+2:14,8). „Bei der Kulisse, mit den Fans – das hat unfassbar Bock gemacht, das war richtig geil“, jubelte der 27-Jährige, der sich auch an seinem Material erfreute: „Ich war positiv überrascht, das ging wieder in Richtung Östersund.“ 

Auch Johannes Kühn lief als 18. (6/+2:50,1) noch unter die besten 20. Philipp Nawrath, der sein Gelbes Trikot am Freitag nach einem 34. Platz verloren hatte, erreichte zumindest noch Rang 22 (4/+2:59,2). 

Eine letzte Chance auf einen deutschen Podestplatz in Österreich bietet sich den Männern am Sonntag. Für die Biathleten wartet zum Abschluss der zweiten Weltcup-Station des Winters noch der Staffel-Wettbewerb (11.30 Uhr/ARD und Eurosport). (aw/sid/dpa)

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