Alexander Zverev enttäuscht am Rothenbaum

Alexander Zverev war körperlich schwer geschwächt zu seinem Achtelfinale angetreten. Foto: WITTERS

Nach Sensations-Aus am Rothenbaum: Zverev enthüllt schwere gesundheitliche Probleme

Es ist ein bitterer Tiefschlag für den einzigen deutschen Superstar im Tennis und eine kleine Katastrophe für die Veranstalter des Turniers am Rothenbaum. Alexander Zverev ist schon im Achtelfinale der Bitpanda Hamburg Open gescheitert. Der Hamburger verlor nach 2:40 Stunden 3:6, 6:4, 6:7 (5:7) gegen den Franzosen Alexandre Müller. Nach dem Match enthüllte Zverev, dass er sich in einer gesundheitlichen Ausnahmesituation befunden hatte.

„Dafür, dass ich 37-mal gekotzt habe und 39,4 Fieber in der Nacht hatte, fand ich das eigentlich ganz okay. Ich glaube, es gibt zwei Spieler auf der ganzen Welt, die heute auf den Platz gegangen wären, und ich bin einer davon. Darauf bin ich eigentlich relativ stolz“, sagte Zverev bei der Pressekonferenz. „Ich war zwei Punkte davon entfernt, das Match zu gewinnen. Ich glaube, das spricht für mich.“

Zverev trat nur an, weil es sein Heimturnier war

Bis 12.30 Uhr habe er geschlafen, knapp zwei Stunden später habe er begonnen, sich einzuspielen. „Dabei habe ich mich nicht sonderlich gut gefühlt, aber okay genug“, erklärte Zverev seine kurzfristige Entscheidung, zum Match anzutreten. Diese habe er auch getroffen, weil das Turnier in seiner Heimatstadt ausgetragen wird, wie Zverev auf MOPO-Nachfrage sagte: „In Hamburg gehe ich noch mal tiefer in mich hinein. Wenn es ein 500er-Turnier in einem anderen Land gewesen wäre, wäre ich wahrscheinlich nicht auf den Platz gegangen.“

Er habe alles gegeben. „Ich habe mich komplett auf dem Platz gelassen“, sagte der Weltranglistendritte, der auf dem Platz merkwürdig kraft- und emotionslos gewirkt hatte und gegen die Nummer 40 der Welt deutlich mehr Fehler als gewöhnlich produzierte. Das 3:6 im ersten Satz war die logische Folge.

Zverev kämpfte auch mit dem Wind am Rothenbaum

Er habe da schon mit dem Gedanken gespielt, aufzugeben, verwarf diesen aber wieder, als ihm ein schnelles Break im zweiten Satz gelang. Zverev ging 3:0 in Führung, blieb aber weit von seiner Normalform entfernt auf dem gut gefüllten und windigen Centre Court. Ein ums andere Mal musste sich Zverev das Shirt über das Gesicht ziehen, um sich vor den umherfliegenden Sandkörnern zu schützen.

Doch nicht nur der Wind, sondern auch der eigene Aufschlag nervte den 28-Jährigen. Beim Stand von 4:4 im zweiten Satz servierte er gleich zwei Doppelfehler in Folge und schenkte seinem Gegner so drei Breakchancen am Stück. Vieles deutete schon da auf ein schnelles Aus des Mannes aus Lemsahl-Mellingstedt hin. Doch Zverev wendete den GAU bei seinem Heimturnier zunächst noch ab, brachte seinen Aufschlag durch und gewann den zweiten Durchgang.

Auch Cerúndolo und Davidovich Fokina raus

Wer aber gedacht hatte, dass es nun ein glattes Ding für den klaren Favoriten würde, sah sich getäuscht. Der körperlich geschwächte Zverev verlor direkt sein erstes Aufschlagspiel im dritten Satz und baute Müller wieder auf. Das Match wankte hin und her. Immer wenn es schien, als würde sich einer der beiden einen Vorteil verschaffen, schenkte er diesen wieder her. So auch im Tiebreak, in dem Zverev bereits 5:3 führte, das aber nicht nutzen konnte. Eine Rückhand landete im Netz. Der Schock am Rothenbaum war perfekt. Dort hatte es den gesamten Mittwoch über schon überraschende Ergebnisse gegeben. So waren unter anderem der Argentinier Francisco Cerúndolo und der Spanier Alejandro Davidovich Fokina gescheitert.

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Diese werden nun ebenso wie Zverev den Weg nach Paris antreten. Es sei „vielleicht sogar ganz gut, dass ich jetzt drei oder vier Tage habe, um die Belastung ein bisschen zu steuern“, versuchte der French-Open-Finalist des Vorjahres das Beste aus der bitteren Situation zu machen.

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