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Ivan Shmuratko
  • Der Ukrainer Ivan Shmuratko legte in Montpellier eine bewegende Kür aufs Eis.
  • Foto: imago/AFLOSPORT

Bewegender WM-Auftritt: Ukrainischer Eisläufer rechnet mit russischen „Kollegen“ ab

Der emotionale WM-Auftritt von Eiskunstläufer Ivan Shmuratko aus der Ukraine rührte viele Zuschauer in der Halle und auch vor den Bildschirmen zu Tränen. Der 20-Jährige und seine Landsleute stehen nicht nur sportlich vor einer ungewissen Zukunft.

Mit feuchten Augen ließ Ivan Shmuratko seine Blicke durch die WM-Arena von Montpellier schweifen, fast hilflos bedankte sich der Eiskunstläufer aus der Ukraine nach seiner Kür für den Beifall des Publikums, dessen Empathie und Solidarität. Doch die Rolle des reinen Friedensengels allein war dem 20 Jahre alten Studenten aus Kiew, der am Ende 23. wurde, zu wenig.

Ukrainischer Eisläufer Ivan Shmuratko: Emotionaler WM-Auftritt

„Wir müssen weiterhin versuchen, den Terrorismus zu stoppen, müssen verhindern, dass wegen dieses Wahnsinnigen Menschen sterben“, sagte Shmuratko nach seinem Wettkampf hart und emotional zugleich. Scharfe Kritik übte der viermalige Landesmeister aber auch an den für die Weltmeisterschaften gesperrten russischen Athleten, die an einer Solidaritätsveranstaltung mit Wladimir Putin teilgenommen hatten: „Ich war angewidert.“

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Schließlich müssen alle fünf ukrainischen WM-Teilnehmer seit dem Kriegsbeginn um das eigene Leben und das ihrer Verwandten und Freunde bangen. Das Quintett nahm abenteuerliche Reisewege in Kauf, um nach Frankreich zu gelangen – und um ein Zeichen zu setzen, weit über den Sport hinaus.

Maksym Nikitin: „Zu fröhlich in der aktuellen Situation“

Die Resultate auf dem Eis waren tatsächlich nicht mehr als Fußnoten. Den Paarläufern Sofiia Holichenko und Artem Darenskyi war ein Kürauftritt angesichts des immensen Trainingsrückstands zu gefährlich. Auch die Kür-Entscheidung im Eistanz fiel ohne Oleksandra Nazarova und Maksym Nikitin, die ihren Kürtanz zur Musik aus dem Film Moulin Rouge nicht präsentieren wollten.

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„Das Programm ist zu fröhlich in der aktuellen Situation. Schon während des Rhythmustanzes musste ich jede Sekunde daran denken, dass in der Ukraine möglicherweise schon wieder ein Mensch getötet worden ist“, sagte Nikitin.


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Wie es weitergeht? Keiner aus der ukrainischen Mini-Delegation weiß es. Eine Ratlosigkeit, die Shmuratko traurig und verzweifelt stimmt: „Wir leben nur noch von Stunde zu Stunde, von Tag zu Tag. Und wissen nicht, was der nächste Schritt ist.“ (sid/fe)

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