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  • Sie ist die Exotin bei der Biathlon-WM: Ukaleq Slettemark aus Grönland sorgt mit ihren 19 Jahren bereits für Furore und hat ganz große Träume.

Bei Biathlon-WM: 19-jährige Exotin aus Grönland erstaunt die Welt

Sie ist die Exotin bei der Biathlon-WM: Ukaleq Slettemark aus Grönland sorgt mit ihren 19 Jahren bereits für Furore und hat ganz große Träume.

Etwas schüchtern und mit großen Augen spazierte Ukaleq Slettemark vorbei an all den Fernsehkameras in der Mixed Zone. Der Trubel bei einer WM, der Trubel um ihre Person, all das brachte die 19 Jahre alte Biathletin aus Grönland gehörig ins Staunen. „Es ist crazy“, sagte sie nach ihrem WM-Debüt in Pokljuka, „weil die Konkurrenz so groß ist wie im Weltcup, die Fans sich aber viel mehr dafür interessieren“.

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Die erst 19-Jährige grönländische Biathletin Ukaleq Slettemark.

Foto:

imago images/Harald Deubert

Hunderte Nachrichten aus der Heimat hatten Slettemark in den vergangenen Wochen erreicht. „Ich habe wirklich das Gefühl, dass die ganze Bevölkerung Grönlands hinter mir steht“, schrieb sie auf Instagram. Gut, das wären auf der größten Insel der Erde zwar nur etwas mehr als 56.000 Personen – aber immerhin.

In Grönland wurden die WM-Rennen dieses Jahr erstmals im Fernsehen übertragen – das Interesse für Spitzensport und das wohl größte Wintersport-Talent der Nation steigt. Obwohl es in der Landessprache gar kein eigenes Wort für „Biathlon“ gebe, wie Slettemark erzählte.

Die erste Biathlon-WM für Slettemark 

Sportlich lieferte Slettemark mit den Plätzen 77 im Sprint und 65 im Einzel eine Talentprobe ab. „Ich bin wohl die schlechtplatzierteste Athletin, die so viel Aufmerksamkeit bekommt“, sagte sie mit einem Schmunzeln.

Ihr Weltcup-Debüt hatte Slettemark erst vor drei Monaten in Hochfilzen gefeiert. Deshalb sei die WM auch „sehr gut, um Erfahrung zu sammeln“, betonte die junge Athletin, die in Norwegen lebt und trainiert. Speziell beim Schießen habe sie noch viel Arbeit vor sich. 

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Im Alter von 17 Jahren hatte sich Slettemark zur Jugend-Weltmeisterin im Einzel gekrönt, es war Grönlands erste internationale Medaille im Sport. Der Erfolg kam so überraschend, dass die Veranstalter in der Slowakei bei der Siegerehrung weder eine Flagge noch eine Hymne parat hatten.

Grönländerin Slettemark wurde Biathlon in die Wiege gelegt

Slettemark, geboren in Grönlands Hauptstadt Nuuk, wurde Biathlon in die Wiege gelegt. Papa Oystein startete sogar bei den Olympischen Winterspielen 2010 in Vancouver – allerdings für Dänemark, weil Grönland kein IOC-Mitglied ist.

Auch Mama Uiloq war Biathletin und ist nun so etwas wie die Managerin ihrer Tochter. Ihr WM-Debüt hatte Uiloq vor 20 Jahren in Pokljuka gefeiert – genauso wie jetzt ihre Tochter. Und die verfolgt große Träume: „Mein Ziel ist es, die Beste in der Welt zu sein. Vielleicht in fünf, zehn oder 15 Jahren“, sagte sie der ARD.

Und nächstes Jahr die Winterspiele in Peking? Ja, sagte Slettemark mit einem Lächeln, sie werde auf jeden Fall versuchen, „bei den Olympischen Spielen teilzunehmen“. Ob für Grönland oder Dänemark ist noch offen. (sid/jb)

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