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Galopprennen; Prix de l'Arc de Triomphe, Longchamp Rennbahn: Rene Piechulek
  • Rene Piechulek reitete mit Torquator Tasso beim Prix de l'Arc de Triomphe zum Sieg.
  • Foto: imago/PanoramiC

2,857 Millionen Euro: Deutsches Pferd sorgt für Mega-Coup

Helga Endres hatte das richtige Gefühl. Auf der Herbstauktion vor drei Jahren in Iffezheim fiel ihr ein Jährling mit dem Namen Tijuan Hilleshage auf. Ihr Mann Peter Michael Endres legte für das Gestüt Auenquelle 24.000 Euro auf den Tisch – eine äußerst lohnenswerte Investition. Am Sonntag schrieb der nach dem Kauf in Torquator Tasso umbenannte Hengst Galopp-Geschichte und gewann als drittes deutsches Pferd nach Star Appeal (1975) und Danedream (2011) den Prix de l’Arc de Triomphe. 

„Seit 40 Jahren bin ich Züchter, aber das ist der absolute Höhepunkt. Wir haben alles richtig gemacht“, sagte Endres der Fachzeitung „Sport Welt“. Gemeinsam mit seiner Frau verfolgte der stolze Besitzer den Glanzritt von Jockey Rene Piechulek auf der Nobelrennbahn Paris-Longchamp. „Ich muss mich immer wieder kneifen“, sagte Endres danach überwältigt.

Enders über Sieg: „Muss mich immer wieder kneifen“

2,857 Millionen Euro verdiente Torquator Tasso, der als 725:10-Außenseiter die besten Rennpferde der Welt auf der 2400-m-Distanz düpierte. Zudem steigerte der Vierjährige seinen Wert für die Zucht enorm. Dass die Eigentümer zuvor sehr lukrative Angebote für den Adlerflug-Sohn ausgeschlagen hatten, war die richtige Entscheidung. „So ein Pferd trainiert man nicht oft im Leben. Er ist ein Star“, sagte der in Mülheim/Ruhr ansässige Trainer Marcel Weiß. 


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Der durch den Dauerregen in Paris schwere Boden kam Torquator Tasso sehr entgegen. Schon sein Vater Adlerflug war ein Spezialist für aufgeweichte Bahnen. Am Montag kehrte der Sieger in seinen Stall zurück. Doch Weiß hat schon das nächste Reiseziel für den deutschen Galopper des Jahres im Visier. „Wir werden in den kommenden Wochen sein weiteres Programm diskutieren. Vielleicht geht er noch nach Japan“, sagte der Trainer. Ob Torquator Tasso im nächsten Jahr noch im Training bleibt, ist offen. 

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Seinen Jockey würde es freuen. „Ich bin zum ersten Mal im Arc geritten. Ich werde wahrscheinlich erst später verstehen, dass ich hier gewonnen habe“, sagte Piechulek nach dem Erfolg in einem der prestigeträchtigsten Rennen der Welt.

Das französische Publikum feierte das Siegerteam des 100. Prix de l’Arc de Triomphe ausgiebig. „Ich bin wirklich beeindruckt von dem Ambiente und von dem Publikum. Wahrscheinlich kannte mich hier kaum jemand, aber man hat mich quasi adoptiert“, sagte Piechulek und ergänzte: „Ich bin natürlich meinem Trainer und den Besitzern sehr dankbar, dass sie mir diese große Chance gegeben haben.“ Die Dankbarkeit beruht auf Gegenseitigkeit. (mp/sid)

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