Ex-Tennisprofi Boris Becker
  • Sorgt sich nicht nur um die deutsche Tennis-Zukunft: der sechsfache Grand-Slam-Sieger Boris Becker
  • Foto: IMAGO/ABACAPRESS

„Auf dieses Gespräch warte ich bis heute“: Über wen Boris Becker sich so ärgert

Der sechsmalige Grand-Slam-Turniersieger Boris Becker ist trotz des Erfolgs von Alexander Zverev bei den French Open über die aktuelle Situation im deutschen Tennis besorgt. „Dahinter klafft doch eine große Lücke“, sagte der 56-Jährige bei Eurosport: „Ich mache mir Sorgen um die 18- bis 21-Jährigen. Wenn sie aus dem Jugendbereich kommen, sehe ich zu wenig Gute, die sich durchsetzen können.

Er selbst könne sich eine erneute Arbeit im Deutschen Tennis Bund vorstellen, aber: „Der neue Präsident Dietloff von Arnim hat mich letzten Sommer angesprochen, er würde sich gerne mit mir unterhalten, ob ich mir vorstellen könnte, wieder mitzumachen. Auf dieses Gespräch warte ich bis heute“, verriet Becker.

Mitarbeit von Ex-Profis nicht gewollt?

Für ihn sei es keine Frage des Geldes, betonte der frühere „Head of Men’s Tennis“ im DTB: „Ich habe das ehrenamtlich gemacht und würde das auch heute wieder machen – aber ein Gespräch würde ich schon ganz gerne haben.“ Er habe aber das Gefühl, dass eine stärkere Mitarbeit von Ex-Tennisprofis „nicht gewollt“ sei.

Nur Zverev erreichte dritte Runde der French Open

Beim Grand-Slam-Turnier auf Sand in Paris erreichte von 13 deutschen Spielerinnen und Spielern nur Alexander Zverev die dritte Runde. Bedenklich ist vor allem die Situation bei den Frauen, bei denen Angelique Kerber (36) nach ihrer Babypause noch nicht mit der Weltspitze mithalten kann und jüngere Spielerinnen wie die frühere Wimbledon-Viertelfinalistin Jule Niemeier (24) immer wieder große Rückschläge kassieren.

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Für Besserung soll ein neues Leistungssportkonzept des DTB sorgen. Das sei „ein tolles Konzept“, sagte die frühere Bundestrainerin Barbara Rittner, die daran selbst noch mitgearbeitet hat: „Jetzt geht es natürlich an die Umsetzung.“ Und da sehen Rittner und Becker noch großen Nachholbedarf. „Man kann keine Spielerin und keinen Spieler am Reißbrett entwickeln, sondern sie werden auf dem Platz entwickelt“, sagte die 51-jährige Rittner. (dpa/bv)

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