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  • Dieses Jahr ohne die so wichtigen Zuschauer. Das 151. Deutsche Derby findet am Sonntag statt.
  • Foto: imago images/Galoppfoto

Alles anders in Horn: So läuft das Galopp-Derby ab

Am Sonntag findet in Horn das 151. Deutsche Galopp-Derby statt. Ab heute geht es schon auf der Rennbahn rund – allerdings: Wie alle Sportveranstaltungen seit dem Neustart wird auch das ohnehin schon verkürzte Event wegen Corona ohne Zuschauer stattfinden. Für den Präsidenten des „Dachverbandes Deutscher Galopp“ Michael Vesper eine „fürchterliche“ Zeit.

Der Ausbruch der Pandemie traf den deutschen Galopprennsport schwer. Immerhin finden seit Mai wieder Rennen statt – allerdings sind es Geisterrennen ohne Zuschauer. „Das ist fürchterlich. Die so stimmungsvolle Atmosphäre auf der Hamburger Rennbahn, die Reiter und Pferde sonst nach vorne getragen hat, fehlt“, sagte Vesper.

Fehlende Einnahmen und zwei Monate Rennpause – Corona hat eine Sportart, der es ohnehin nicht besonders gut ging, böse erwischt. Die Lage ist laut Vesper „äußerst dramatisch. Auch die Einnahmen unseres Dachverbandes hängen an den Abgaben der Rennvereine und Besitzer. Wenn es keine Rennen gibt, haben wir auch keine Einnahmen. Aber Fixkosten bleiben natürlich“.

Erfreulich ist daher die Nachricht, dass mit 421 Pferden, die an den Start gehen werden, ein neuer Rekord verzeichnet wurde. Highligt des ersten Renntages: Der große Preis von LOTTO Hamburg. Höhepunkt des heutigen ersten Renntages (ab 11.45 Uhr) ist der große Preis von Lotto Hamburg um 18.30 Uhr.

Auch die Sponsoren halten in diesen schwierigen Zeiten zum Hamburger Renn-Club. Präsident Eugen-Andreas Wahler unterstrich nochmals die Treue der Unterstützer: „Ohne Sponsoren hätten wir das Derby nicht stattfinden lassen können.“ Zudem bestätigte Schatzmeisterin Ilona Vollmers, dass auch die Stadt einen Teil der finanziellen Sanierungsarbeiten übernahm, damit das Derby stattfinden kann.

Sportwetten wichtige Einnahmequelle

Ein Galopp-Derby ohne Wetten ist natürlich unvorstellbar. Vollmers betonte die Wichtigkeit dieses Mosaiksteins, diesmal rechnen die Veranstalter mit einem Wettumsatz von 1,27 Millionen Euro. „Ich bin zuversichtlich, dass das wirtschaftliche Ergebnis für unsere Verhältnisse erfreulich sein wird“, so Vollmers.

Die Verluste bei den Wetten konnten zudem in der ersten Phase nach dem Re-Start am 7. Mai immerhin zu einem Teil aufgefangen werden.

Strenges Hygienekonzept

Das Event wird unter strengen Hygieneauflagen abgehalten werden. „Wir haben ein Grundlagenkonzept für alle Tage, welches wir mit den Hamburger Behören ausgearbeitet haben“, so Ilona Vollmers. Es gilt grundsätzlich, dass (außer bei den aktiven Jockeys) ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden muss. Der Gastronomie-Bereich wird kaum bis gar nicht vorhanden sein. Man rechne insgesamt mit bis zu 1000 Beteiligten, was laut Hamburger Verordnung erlaubt sei.

Sport1 als Mutmacher

Den Kopf in den Sand stecken will niemand. Vielmehr sieht Vesper die aktuelle Krise als Chance, um das Image des Sports aufzubessern: „Wir müssen uns für neue Kunden öffnen und nahbarer werden.“ Man arbeite daran, „das Image des Galopprennsports ein Stück weit zu wandeln in Richtung Familiensport und Event für junge Leute“.

Trotz der schweren Krise verkündete der Dachverband am Mittwoch eine Partnerschaft mit Sport1. Der TV-Sender wird in dieser Saison von zehn Renntagen live berichten. Darunter: das 151. Deutsche Derby am Sonntag (16.07 Uhr). So kann man wenigstens virtuell dabei sein. (nis)

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