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  • Alexander Zverev bereitet sich aktuell in München auf das bevorstehende ATP-Turnier vor.
  • Foto: picture alliance/dpa

„Heißt nicht, dass wir besser sind“: Zverev gegen Athleten-Bevorzugung bei Impfungen

Davis Cup, Olympia, Ellenbogen. Alles Dinge, zu denen sich der deutsche Tennisstar Alexander Zverev vor dem Start des ATP-Turniers in München äußerte.

Zverev hat sich deutlich gegen eine bevorzugte Impf-Behandlung von deutschen Olympia-Teilnehmern ausgesprochen. Der beste deutsche Tennisprofi sagte am Montag in München, dass die aktuelle Priorisierung beibehalten werden solle.

„Wir sollten nach der Reihenfolge gehen, wer es am meisten braucht. Momentan, als 24-Jähriger, würde ich nicht sagen, dass ich es am meisten brauche.“ Der DOSB ging zuletzt davon aus, dass alle deutschen Teilnehmer der Sommerspiele geimpft werden können.

Tennisprofi Zverev gegen Impf-Bevorzugung für Olympia-Teilnehmer

Zverev, der sich auf seinen Start beim ATP-Sandplatzturnier in München in dieser Woche vorbereitet, wünscht sich zunächst Impfungen für andere Personengruppen, darunter etwa seine Eltern oder Großeltern. Einzig der Rang als Teilnehmer in Tokio dürfe keine Rolle spielen, sagte er. „Es gibt im Moment wichtigere Menschen, die geimpft werden sollten, als Olympia-Sportler. Wir sind bei Olympia dabei. Das heißt aber ja nicht, dass wir etwas Besseres sind.“

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Der Hamburger will bei den Sommerspielen im Einzel sowie im Mixed an der Seite von Angelique Kerber antreten. Das Olympia-Turnier habe für ihn einen großen Stellenwert in der Saison, wenn auch nicht so wie die vier Grand Slams. Japan sei deshalb speziell, weil man dort „nicht nur für sich, sondern für ein ganzen Land“ spiele, sagte er. Sein Ziel ist Edelmetall im Einzel oder im Mixed. „Bei Olympia ist es egal, in welcher Disziplin du eine Medaille gewinnst.“

Nach extremen Schmerzen: Zverev hofft auf Ende der Ellbogen-Sorgen

Allerdings leidet der Hamburger noch immer an Problemen mit seinem Ellenbogen. Nach wochenlangen und extremen Schmerzen im Ellbogen hofft er daher pünktlich zum Start in das ATP-Turnier in München auf ein Ende der Sorgen. „Im Moment habe ich keine Schmerzen mehr“, berichtete der 24-Jährige am Montag. Am Wochenende hatte er erstmals nach einer Pause auch wieder Aufschläge trainiert, die zuletzt besonders schmerzten.

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Am Nachmittag war noch ein letzter medizinischer Check vorgesehen. „Dann kann ich hoffentlich wieder ohne Gedanken aufschlagen und alles machen.“ Nach einem Freilos startet Zverev erst Mitte der Woche in die BMW Open.

Der Weltranglistensechste berichtete, dass er seit den French Open im Herbst 2020 Probleme mit dem Gelenk habe, sich danach aber keine Pause gegönnt habe. Am schlimmsten sei es dann beim Masters-Turnier in Miami Ende März gewesen.

„In Miami war ich an einem Punkt, wo ich den Schläger nicht mehr halten konnte“, sagte Zverev. „Ich habe mit extremen Schmerzmitteln gespielt.“ Diese hätten auch dazu geführt, dass er einen Hitzeschlag erlitt und in der zweiten Runde ausschied.

Hofft, „dass es besser wird“ – Zverev plagen Ellenbogen Probleme

Untersuchungen hätten ergeben, dass er Blessuren am Knochen habe und viel Flüssigkeit im Gelenk sei. Eine Behandlung mit Cortison sei „relativ sinnlos“ gewesen. Nach seinem Auftritt beim Masters in Monte Carlo, bei dem er im Achtelfinale ausschied, habe er sich aufbereitetes Eigenblut in den Knochen spritzen lassen. „Ich hoffe, dass es jetzt irgendwann dann besser wird“, sagte er.

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Beim 250er Event in München ist Zverev an Nummer eins gesetzt und peilt seinen dritten Turniersieg bei den BMW Open an. Sollten die Probleme verheilt sein und die Schmerzen vergehen, wolle er aller Voraussicht nach trotzdem auch in diesem Jahr nicht am Davis Cup antreten.

Zverev will erneut keinen Davis Cup spielen

„Meine Meinung hat sich nicht geändert“, sagte Zverev am Montag vor Beginn des ATP-Turniers in München. Er störe sich nach wie vor am geänderten Modus des traditionsreichen Länderkampfs. „Ich habe den ATP Cup gespielt, für mich ist das dasselbe“, ergänzte er.

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Davis-Cup-Teamchef Michael Kohlmann hatte angekündigt, in dieser Woche mit Zverev über eine mögliche Teilnahme am Davis Cup zu sprechen. Die Viertelfinalrunde findet in dieser Saison in drei Städten statt. Neben Madrid, das die erste Ausgabe des neugeschaffenen Finalturniers 2019 alleine ausgerichtet hatte und nun Halbfinale und Finale ausrichten soll, wird diesmal auch in Innsbruck und Turin gespielt. Deutschland trifft in Innsbruck auf Serbien und Gastgeber Österreich.

Zverev fehlen „Leidenschaft, Emotionen und Passion“ bei Davis Cup

„Ich hoffe, dass sie wieder zum alten System zurückkehren, mit Emotionen, mit Leidenschaft, mit Passion“, sagte Zverev und erinnerte an die Duelle mit Australien und Spanien im Jahr 2018. Im Jahr darauf wurde der Modus nach dem Willen der Investmentfirma Kosmos um Fußballstar Gerard Pique, die den Davis Cup seit 2019 finanziert, komplett geändert. „Im Moment ist es einfach nur ein Turnier“, sagte Zverev und schlug vor, lieber „wie beim Fußball alle zwei oder vier Jahre ein großes Ding daraus zu machen“.

Der traditionelle Nationenvergleich war 2020 wegen der Corona-Pandemie ausgefallen. In diesem Jahr wird die Veranstaltung auf elf Tage ausgedehnt und findet vom 25. November bis zum 5. Dezember statt. (dpa/abin)

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