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  • Nach 330 torlosen Minuten erhofft sich der HSV gegen Kiel (hier Jannik Dehm/r.) wieder einen Treffer von Simon Terodde.
  • Foto: WITTERS

Spitzenspiel gegen Kiel: Himmel oder Hölle: Welche Ausfahrt nimmt der HSV?

Natürlich ist es eigentlich noch viel zu früh dafür, doch rund um den Volkspark herum macht sich ein kleines Bisschen Final-Stimmung breit. Am Montagabend (20.30 Uhr) steht für den HSV gegen Holstein Kiel eine Menge auf dem Spiel. Vor allem das Vertrauen in sich selbst, das zuletzt arg strapaziert wurde.

Wie macht man das nur? Wie nimmt man seiner Mannschaft all den Druck, der doch so offensichtlich ist, und verwandelt ihn in Entschlossenheit und Mut? Die ganze Woche über musste sich Daniel Thioune mit dieser Frage beschäftigen, seit der Abpfiff am Millerntor ertönte und seine Profis nach dem 0:1 wie geprügelte Hunde in die Kabine marschierten. Eine Woche später wollen sie im nächsten Topspiel die Antwort liefern.

HSV-Trainer Thioune verteilte Streicheleinheiten an seine Profis

Thioune hatte seine schnell gefunden. Auffällig oft lobte er seine Profis in den Trainingseinheiten dieser Woche und setzte auf kleinere Streicheleinheiten. Doch er wird wissen: Mit dem Anpfiff gegen Kiel wartet das pure Kontrastprogramm. Kratzen und beißen, solche Sachen.

Klar ist: Derjenige der beiden Nordrivalen, der dieses Spiel auf seine Seite zieht, hat hervorragende Karten im Aufstiegskampf. Siegt der HSV, zieht er an Kiel vorbei und ist plötzlich wieder Zweiter. Gewinnt Holstein, hätte der HSV bereits sechs Zähler Rückstand auf die direkten Aufstiegsplätze. Eine kribbelige Angelegenheit.

HSV wehrt sich gegen Nervosität und Angst

Rechenspiele, die man Thioune nicht erklären muss. Er kennt sie. „Aber nach diesem Spiel sind noch zehn weitere und es werden noch 30 Punkte vergeben“, stellt der Trainer klar und versichert: „Nervös bin ich nicht und Angst habe ich vor der Situation auch nicht.“

Damit steht er nicht allein. Denn während die Fans mehr und mehr das erneute Verpassen des Aufstiegs fürchten, herrscht rund um die Profis herum in der Tat eine zwar konzentrierte, aber keineswegs ängstlich-nervöse Stimmung. In der HSV-Chefetage wird die Ansicht vertreten, dass selbst bei Misserfolgen gegen Kiel und in Bochum (Freitag) weiterhin die Chance auf den Aufstieg bestehe. Zuversicht statt Angst, das soll in dieser Saison der Schlüssel sein.

HSV-Torjäger Terodde hat seit 330 Minuten nicht mehr getroffen

In die Hand nehmen müssen ihn die Profis. Es gilt, Fragen zu beantworten, die für den Kiel-Kick elementar sind. Schafft es der HSV, den seit 330 Spielminuten torlosen Simon Terodde wieder öfter zu bedienen? Kann Thiounes Team die Gäste, die durch ihr DFB-Pokal-Viertelfinale in Essen (3:0) zwei Tage weniger Pause hatten, müde spielen? Und gelingt es, die Kieler weitestgehend vom Strafraum fernzuhalten, wo sie in dieser Saison gern und oft mal fallen?

Acht Strafstöße erhielt Holstein schon, die meisten der Liga, zuletzt regelmäßig umstritten. „Dass Kiel viele Elfmeter bekommt, ist offensichtlich“, sagt Thioune.

Viele Fragen, die es zu beantworten gilt. Und am Ende lässt sich eines so oder so nicht wegdiskutieren: Am Montagabend muss der HSV seine Aufstiegsreife unter Beweis stellen.

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