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  • Auch die Art und Spielidee von Timo Schultz sorgte für die Entscheidung der Zugänge pro Kiezklub.
  • Foto: WITTERS

Sexy Kiezklub: Die neue Strahlkraft des FC St. Pauli

Sportlich hat der FC St. Pauli in den vergangenen Jahren nicht viel gerissen. Trotzdem gibt es neben den allseits bekannten Vorteilen offenbar eine neue Strahlkraft, die der Kiezklub hat. Das beweisen die Zugänge. Alle neuen Spieler wurden auch von anderen Klubs umworben.

Das gilt vor allem für Daniel-Kofi Kyereh, den nach seiner starken Saison in Wiesbaden (sechs Tore, sieben Vorlagen in 28 Spielen) von der halben Liga gejagt wurde.

Viele wollten ihn, doch St. Pauli bekam ihn: Daniel-Kofi Kyereh

Viele wollten ihn, doch St. Pauli bekam ihn: Daniel-Kofi Kyereh

Foto:

WITTERS

FC St. Pauli: Alle neuen Spieler wurden auch von anderen Klubs umworben

Sportchef Andreas Bornemann versucht zunächst, die „alte“ Faszination Kiezklub zu erklären. „Der FC St. Pauli hat einen sehr guten Ruf weit über die Stadt- und Landesgrenze hinaus. Das liegt an seinem klaren Profil, an den politischen und gesellschaftlichen Werten, die mit Überzeugung vermittelt werden.“

Der Verein steht für Toleranz, ist ein wenig rebellisch. „Das ist für Spieler gerade der jüngeren Generation durchaus ein Faktor, der mitentscheidend sein kann.“

FC St. Pauli: Andreas Bornemann erklärt die Faszination Kiezklub

Für Fußballer mit sportlichen Ambitionen ist das in normalen Zeiten fast immer ausverkaufte Millerntor ebenfalls ein Argument. Bornemann: „Die Verwurzelung im Stadtteil und auch das Image tun ihr Übriges – und dann kommt auch noch die wunderschöne Stadt Hamburg hinzu. Zuletzt hat man an Leo Östigard gesehen, wie schnell man sich mit unserem Verein identifizieren kann, und dass man von den Fans entsprechende Zuwendung bekommt.“

Bei der Entscheidung pro Braun-Weiße spielt aktuell für Bornemann auch Timo Schultz eine Rolle. Gute Spieler würde man nicht nur übers Portemonnaie bekommen. „Schulle ist in seiner Art klar, offen und transparent. Das kommt bei den Jungs gut an.“

Andreas Bornemann: FC St. Pauli auch wegen Trainer Timo Schultz attraktiv

Sicher auch dessen Spielidee. „Der primäre Ansprechpartner ist immer der Cheftrainer. Es macht keinen Sinn, Verpflichtungen zu tätigen, bevor ein Spieler ein-, zweimal mit ihm gesprochen hat. Denn der macht den Profis klar, wie er sie sieht und was er mit ihnen plant.“

St. Paulis sportlich verantwortliches Duo hat offenbar Überzeugungsarbeit geleistet – auch durch das sportliche Profil.

Bornemann: „Wir wollen Spieler aus den eigenen Reihen weiterentwickeln, aber auch Spieler, die von anderen Vereinen kommen. Oder anders: Wir sind ein Aus- und Weiterbildungsverein, der auch von dem einen oder anderen Transfererlös profitiert und sich so Zukunftsperspektiven schafft.“

Der Fußball soll energetisch sein, die Kiezkicker sollen sich auf dem Platz zerreißen. „Wir sind überzeugt, dass das bei unseren Fans gut ankommt.“ Die Arbeit mit Schultz gefällt Bornemann. „Die bringt sehr viel Spaß. Es war klar besprochen, dass wir auf Verjüngung des Kaders, auf mehr Dynamik im Spiel und auf die Installation von Eckpfeilern in der Mannschaft setzen wollen.“

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