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  • Von 2001 bis 2015 leitete Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer 213 Spiele in der Bundesliga.
  • Foto: imago/Jan Huebner

„Schwachsinn!”: Ex-Schiedsrichter kritisiert Handregel

Es ist ein heißes Diskussionsthema in der Bundesliga: das Handspiel. Die Regeländerungen der letzten Jahre sorgen für immer mehr Verwirrung. Auch am Wochenende gab es erneut einige unverständliche Entscheidungen, auch Ex-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer kritisiert nun die Regel.

„Laut Regel absolut korrekt, aber es ist dem Fan schwer begreiflich zu machen“, erklärt der Ex-Schiri im Gespräch mit der „Bild“. Die Rede ist von dem zurückgenommenen Elfmeter für die TSG Hoffenheim im Spiel gegen RB Leipzig.

Kinhöfer: „Eigentlich kein strafbares Handspiel”, aber trotzdem richtige Entscheidung

Vor dem klaren Foul an Munas Dabour war der Ball Christoph Baumgartner aus kürzester Distanz an die Hand gesprungen. „Baumgartner macht nichts, er kriegt den Ball aus kürzester Distanz an die Hand und weiß gar nicht, was passiert. Eigentlich kein strafbares Handspiel.“

Doch der Pfiff wird zurückgenommen, das Handspiel wird strafbar, weil sich eine Großchance aus diesem entwickelt: „Das ist zusätzlich verwirrend: Im Regelwerk steht nicht nur, dass aus einem Handspiel kein Tor entstehen darf, sondern auch keine glasklare Torchance“, erklärt Kinhöfer.

Handspiel: Auch der BVB und Wolfsburg hadern mit dem VAR

Doch nicht nur in Hoffenheim herrschte Handspiel-Chaos. In Dortmund bekam Rafael Guerreiro den Ball vor dem vermeintlichen 1:0 an die Hand. Im Mittelfeld wäre wohl auch dieses Handspiel nicht strafbar gewesen, aber da er den Ball im Netz versenkte, blieb es nach Eingriff des Videoschiedsrichters beim 0:0.

Auch Ex-St. Paulianer Daniel Ginczek haderte mit dem VAR. Sein Treffer zum 3:0 wurde ebenfalls nach Überprüfung zurückgenommen, da der Ball die Hand des Stürmers streifte.

Kinhöfer: „Für Fans, Spieler und Fußballbegeisterte generell ist es Schwachsinn!”

Daher kommt Schiedsrichter-Experte Kinhöfer zum Schluss: „Für den Schiedsrichter macht es die Sache einfacher: Wenn die Hand im Spiel ist, kann es kein Tor geben. Für Fans, Spieler und Fußballbegeisterte generell ist es Schwachsinn. Es entbehrt einfach dem Geist der Regeln, die so gestaltet sein sollen, dass Tore fallen.“

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