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„Schönes Spektakel“: St. Pauli feiert historischen Sieg in Heidenheim mit Teamfoto

Sachen gibt’s, die gibt es eigentlich gar nicht. Wie Bilder von jubelnden Kiezkickern in Heidenheim mit Schlusspfiff. Am 31. Januar 2021 aber hat der FC St. Pauli Geschichte geschrieben. Nach sechs Niederlagen in Serie ist den Kiezkickern im siebten Spiel endlich der erste Sieg beim 1. FC Heidenheim gelungen – und was für einer! Die Hamburger gewannen einen spektakulären Schlagabtausch mit 4:3 (2:1) und sorgten am Ende der englischen Woche für eine echte Krönung.

Der historische Moment musste unbedingt für die Ewigkeit festgehalten werden und so stellte sich die Mannschaft nach der ersten spontanen Freude über den wichtigen Dreier auf dem Rasen der Voith-Arena, die für den Kiezklub bis dato Synonym für Hölle gewesen war, in die Nähe des Mittelkreises und posierte für ein Siegerfoto – Jubelschrei inklusive.

„Das haben die Jungs richtig stark gemacht“, freute sich Trainer Timo Schultz nach dem zweiten Auswärtssieg in Serie. Ja, richtig gelesen. Auch das hat es schon lange nicht mehr gegeben, zuletzt im Herbst 2018. „Der Sieg war vielleicht etwas glücklich, aber auch verdient, wenn man viermal in Führung geht.“

FC St. Pauli als Serienkiller in Heidenheim

Der Sieg im höchstgelegenen deutschen Profifußball-Stadion (555 Meter über NN) war ein echtes Highlight. „Da bekomme ich als Ostfriese Höhenluft“, scherzte Schultz, der den kleinen Höhenrausch seiner Spieler genoss. Die Bodenhaftung wird keiner von ihnen verlieren. Da genügt ein kurzer Blick auf die Tabelle.

Besonders war der Premieren-Sieg an der Brenz auch aus einem anderen Grund. Mit dem Dreier beendeten die Braun-Weißen, die in den sechs Spielen in Heidenheim zuvor gerade einmal zwei Törchen zustande gebracht hatten, auch die seit 6. Oktober 2019 andauernde Heidenheimer Heimserie von 21 Spielen ohne Niederlage.

Burgstaller, Becker, Kyereh und Zalazar bringen St. Pauli viermal in Führung 

Es war eine denkwürdige Partie, an der vor allem der neutrale Fan seine Freude gehabt haben dürfte – offenes Visier.

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Torschützen unter sich: Guido Burgstaller (l.) und Daniel-Kofi Kyereh (r.) feiern Finn-Ole Beckers (M.) Tor zum 3:2.

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Dreimal ging St. Pauli durch das Blitztor von Guido Burgstaller (3.), den frechen Freistoß von Kyereh flach unter der Mauer neben den rechten Pfosten (30.) und den platzierten Linksschuss von Finn Ole Becker (72.) in Führung, dreimal konnte der FCH durch den gerade erst ausgeliehenen Rückkehrer Kleindienst (15./77.) sowie Kühlwetter (48.) ausgleichen.

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Rodrigo Zalazar bejubelt seinen 4:3-Siegtreffer in Heidenheim auf den Knien.

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Den Schlusspunkt zum 4:3 setzte Zalazar nach einem feinen Schnittstellenpass des eingewechselten Dittgen (87.). 

St. Paulis Trainer Schultz hat es in Heidenheim „Spaß gemacht, zuzugucken“

„Wir veranstalten im Moment ein ganz schönes Spektakel bei unseren Spielen“, meinte Innenverteidiger und Kapitän Philipp Ziereis. „Es ist aber auch klar, dass wir nicht in jedem Spiel drei Gegentore kriegen können, aber das interessiert mich heute Null-Komma-Null!“ Als langjährigem und damit leidgeprüftem St. Paulianer tat ihm der erlösende Sieg in Heidenheim besonders gut.

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„Es hat Spaß gemacht, zuzugucken und zu sehen, dass die Jungs mit Mut und Vollgas nach vorne und auf Sieg spielen“, so Schultz. „Natürlich ist es auch schön, zu Null zu spielen und das sollten wir in Zukunft versuchen. Defensiv hat mir einiges nicht gefallen, aber heute will ich nicht das Haar in der Suppe suchen.“

Was zählt, sind drei Punkte. Mit Sternchen.

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