• Hansa-Verteidiger Jan Löhmannsröben informiert 7500 Rostocker über sein Sexualleben.
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„Schöner als der beste Sex“: Rostock-Spieler feiern – Fans sorgen aber für üble Szenen

7500 glückselige Fans ließen das Ostseestadion erbeben, die Aufsteiger von Hansa Rostock badeten in der Euphorie, und Party-Profi Jan Löhmannsröben gab mit dem Vereinsschal um den Kopf den Feier-Befehl.

„Dieser Moment ist schöner als der beste Sex, den ich in meinem Leben hatte“, sagte der Abräumer, als Hansa nach neun Jahren wieder in die 2. Bundesliga aufgestiegen war: „Ich habe am ganzen Körper Gänsehaut. Heute schütte ich mich einfach nur zu.“ Die Schilderung, was er nach gutem oder auch weniger gutem Sex zu tun pflegt, ersparte Löhmannsröben dem Publikum gnädigerweise. 

Hansa Rostock steigt in die Zweite Bundesliga auf

Das 1:1 gegen Absteiger VfB Lübeck am letzten Drittliga-Spieltag war fußballerische Rohkost – wenig sexy, aber es reichte. „Man hat heute gemerkt, dass wir was zu verlieren hatten“, sagte Löhmannsröben: „War kein gutes Spiel von uns. Aber ganz ehrlich: Drauf geschissen.“

Zwar gewann Verfolger FC Ingolstadt 3:1 gegen 1860 München und zog nach Punkten (71) mit Rostock gleich, die bessere Tordifferenz hievte Hansa jedoch in Liga zwei.

Hansa-Trainer Härtel: „Das hätten wir uns nicht besser ausmalen können“

„Das war so ein enges Rennen, permanenter Druck. Und wenn du dann mit so einem Verein aufsteigst, dann ist das überragend“, sagte Hansa-Trainer Jens Härtel: „Wenn du siehst, wie die Stimmung dann ist, mit den Fans, das hätten wir uns nicht besser ausmalen können.“

Dass Hansa zum zweiten Mal in der Spielzeit Fans begrüßen durfte, war einer Freigabe der Landesregierung zu verdanken. Ein noch einmal überarbeitetes Hygiene-Konzept war abgesegnet worden, mit Negativ-Test konnten 7500 Menschen mitfeiern.

Aufstieg! Die Leidenszeit von Hansa Rostock ist vorbei

Für ganz Rostock war es das Ende einer Leidenszeit. Sorgte die Kogge in den 1990er-Jahren und frühen Zweitausendern gar in der Bundesliga für Furore, ging es mit der Zeit steil bergab. 

Seit 2012 war Hansa in der Dritten Liga gefangen, spielte zeitweise dort sogar gegen den Abstieg. Umso mehr atmete die Stadt nun auf. „Mega-Hammer“, sagte Rostocks Oberbürgermeister Claus Ruhe Madsen zum Aufstieg: „Das ist großartig für das Land und die Stadt. Die Stimmung ist riesig.“

Gewalt in Rostock: Hansa-Fans greifen Polizei und Feuerwehr an

Doch stellenweise schlug sie in Gewalt um. Schon am Samstag hatte die Polizei vermeldet, dass ein Beamter durch geworfene Pyrotechnik am Auge verletzt wurde. 

In der Nacht zum Sonntag eskalierte die Lage dann in der Rostocker Innenstadt. Wie die Polizei mitteilte, versammelten sich dort gegen 23.30 Uhr bis zu 250 Hansa-Fans, die einen mobilen Verkaufsstand in Brand setzten. Die eintreffenden Polizei- und Feuerwehrkräfte seien mit Pyrotechnik und Flaschenwürfen angegriffen worden. 

Zudem seien an mehreren Stellen Barrikaden aus Mülltonnen errichtet und anschließend angezündet sowie zwei Polizei-Einsatzfahrzeuge beschmiert worden. Erst gegen 2.30 Uhr konnte der Bereich unter Einsatz starker Polizeikräfte geräumt werden.

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Das Ausmaß des Schadens ist noch unklar, jedoch wurden unter anderem mehrere Autos durch das Feuer beschädigt. Gegen die unbekannten Täter wird wegen des Verdachts des Landfriedensbruchs ermittelt. (fh/dpa)

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