• Clemens Tönnies ist nicht mehr Schalke-Boss.
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Schalke-Beben: Clemens Tönnies tritt von Ämtern zurück – sein Nachfolger steht fest

Der Druck wurde am Ende wohl einfach zu groß. Clemens Tönnies, der Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04, tritt mit sofortiger Wirkung von allen Ämtern beim Bundesligisten zurück. Das teilte der Verein mit und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“.

Tönnies war in den vergangenen Tagen wegen massenhafter Corona-Ausbrüche in seiner Fleischfabrik in Rheda-Wiedenbrück immer stärker in die Kritik geraten. Am Sonnabend hatten die Fans der Königsblauen mit einer Menschenkette ums Schalker Stadion für seinen Rücktritt demonstriert. Nun das Aus.

„Als Mitglied und Vorsitzender des Aufsichtsrats hat Clemens Tönnies ganz entscheidenden Anteil daran, dass sich der FC Schalke 04 in den vergangenen 26 Jahren als eines der sportlichen und wirtschaftlichen Schwergewichte in der Bundesliga etabliert hat“, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Vorstände Alexander Jobst und Jochen Schneider. Als Nachfolger von Tönnies wurde der bisherige stellvertretende Vorsitzende Dr. Jens Buchta einstimmig vom Aufsichtsrat gewählt.

Clemens Tönnies schmeißt hin: Seit 2001 war er Vorsitzender beim FC Schalke

Mit dem Abgang Tönnies‘ wird eine Ära beendet. Der „Fleischgigant“ ist seit 1994 Mitglied im Schalker Aufsichtsrat und seit 2001 Vorsitzender des Revierklubs. In dieser Zeit gewann S04 dreimal den DFB-Pokal und wurde fünfmal Deutscher Vize-Meister.

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Finanziell ging es fast permanent bergab, die Schulden wuchsen in den vergangenen Jahren an. Auf bis zu 200 Mio. Euro wurde das Minus in der Kasse zuletzt geschätzt. Da konnte die Fans auch nicht beschwichtigen, dass Schalke wohl als erster deutscher Klub eine Gehaltsobergrenze von 2,5 Mio. Euro pro Jahr einführen will. Die „Süddeutsche“ berichtete.

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Neben den hohen Verbindlichkeiten wurde Tönnies auch der sportliche Misserfolg in dieser Saison in Teilen angelastet. Schalke stellte in der Rückrunde mit 16 sieglosen Spielen in Folge einen neuen Vereins-Negativrekord auf und verpasste die Teilnahme am Europapokal.

Mit seinem Rücktritt dürfte Tönnies nun sehr viel mehr Zeit haben, um die Scherben in seinem Unternehmen aufzusammeln. Deutschlands größter Fleischbetrieb sorgte für Schlagzeilen, weil mehr als 1000 der 6500 Mitarbeiter in der Zentrale in Rheda-Wiedenbrück positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. 

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