Rückkehr nach Hamburg: Nürnberg-Boss Hecking: Das ist das größte HSV-Problem
Es ist einer dieser Termine, denen Dieter Hecking seit dem Saisonstart entgegen fiebert. Montagabend (20.30 Uhr, Liveticker auf MOPO.de) gastiert Nürnbergs Sportvorstand mit dem FCN beim HSV, den er vor Jahresfrist noch trainierte. „Ich freue mich darauf, alte Weggefährten zu sehen“, sagte der 56-Jährige der MOPO. „Der HSV wird immer ein Verein bleiben, den ich verfolge.“
War allerdings auch gerade zuletzt wieder sehr schwer, überhaupt am bunten Treiben rund um den HSV vorbeizukommen. Auch Heckings Trainer-Nachfolger in Hamburg scheiterte am Ziel Aufstieg, Daniel Thioune wurde am Montag beurlaubt. Klar, dass da bei Hecking Erinnerungen an die Vorsaison hochkamen, als er selbst auf der Zielgeraden mit dem HSV den Aufstieg verspielte.
Im Vorjahr verpasste Hecking selbst mit dem HSV den Aufstieg
Die Geschichte scheint sich zu wiederholen. Aber woran liegt’s? „Das größte Problem des HSV sind die Phasen, in denen es nicht läuft“, meint Hecking. „Das habe ich ja im Vorjahr selbst gespürt. Dann wird schnell auf den Misserfolgen rumgeritten und überall vom Scheitern gesprochen. Das macht was mit den Menschen, dann wird es wacklig. Die größte Schwierigkeit ist es, in diesen Phasen den Kopf zu steuern und die Kritik nicht so hochkochen zu lassen.“
Leichter gesagt, als getan. Auch Hecking weiß: „Natürlich muss die Ambition und das Ziel immer der Aufstieg sein. Ähnlich wie auch bei uns in Nürnberg. Das steckt in der DNA und der Vergangenheit der Vereine.“
Hecking hält große Stücke auf HSV-Interimscoach Hrubesch
Noch hat der HSV eine kleine Chance, sich unter die ersten Drei zu schieben. Horst Hrubesch soll es als Interimstrainer richten und die letzte Chance des HSV im Aufstiegskampf nutzen. „Horst wird aufgrund seiner Lebenserfahrung einen anderen Zugriff auf die Mannschaft haben“, vermutet Hecking, der Hrubesch seit Jahrzehnten kennt. „Er nimmt jeden in den Arm, strahlt Gelassenheit aus. Horst wird dem HSV Power vermitteln, dem werden wir uns am Montag stellen müssen.“
Grundsätzlich wünscht Hecking dem HSV nur das Beste. „Ich würde mich auch freuen, wenn er noch aufsteigt“, stellt er klar. „Weil der Verein es verdient hat. Mit drei Siegen würde ich nicht ausschließen, dass der HSV noch ans Ziel kommt.“ Da gäbe es nur einen Haken: „Allerdings spielen sie ja jetzt gegen uns …“