Rechtsradikale Gesinnung?: Deutsches Nationalteam verzichtet auf NHL-Torhüter
Der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) verzichtet bei der WM in Lettland auf den umstrittenen NHL-Torwart Thomas Greiss – und auch darüber hinaus. „Solange die aktuelle Sportliche Leitung dafür verantwortlich ist, wird keine Einladung von Thomas Greiss erfolgen“, sagte DEB-Sportdirektor Christian Künast den „Eishockey News“.
„Wir können uns seiner Einstellung zu unseren Werten, die in der Satzung stehen, nicht zu 100 Prozent sicher sein“, begründete Künast den Schritt. „Eine Nominierung ist daher aktuell kein Thema.“
Thomas Greiss: Torwart spielt nach Social-Media-Post nicht für DEB
Greiss, der zuletzt bei der Heim-WM 2017 im Tor der Nationalmannschaft gestanden hatte, fiel wiederholt durch umstrittene Posts in Sozialen Netzwerken auf. Zuletzt hatte der 35-Jährige zum Tode des rechten US-Radiotalkers Rush Limbaugh, der für seine rassistischen Tiraden und Faktenverdrehungen berüchtigt war, kondoliert. Zuvor hatte er unter anderem einen Vergleich der ehemaligen Präsidentschaftskandidatin Hillary Clinton mit Adolf Hitler geliked.
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Der DEB hatte sich wegen Greiss auch an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) gewendet und eine Anfrage an die Ethik-Kommission gestellt. Diese Anfrage sei zu keinem Ergebnis gekommen, sagte Künast: „Wir müssen das Thema als Verband selbst lösen.“
Damit dürfte für Greiss, der seit langem in den USA lebt und mit einer Amerikanerin verheiratet ist, die Karriere in der DEB-Auswahl beendet sein. Mit den Detroit Red Wings hat der bekennende Fan von Ex-Präsident Donald Trump die NHL-Playoffs verpasst. Der gebürtige Füssener, der 2006 nach Nordamerika gewechselt war, bestritt 30 Länderspiele. (mp/sid)