• Mats Hummels und Thomas Müller sollen einen wichtigen Teil zu einer erfolgreichen EM beitragen.
  • Foto: imago images/Eibner Europa

„Radio“ Müller soll senden: Test gegen Dänemark: „Mission EM-Titel“ beginnt

Mit dem Länderspiel gegen Dänemark beginnt für die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw die heiße Phase der EM-Vorbereitung. Die Rückkehrer Thomas Müller und Mats Hummels stehen im Blickpunkt.

Joachim Löw sah seinen Fußball-Künstlern im Tivoli-Stadion zufrieden beim Bälle-Hochhalten zu. Der Bundestrainer hatte für das mit Spannung erwartete Comeback der alten Leitwölfe Thomas Müller und Mats Hummels zwar das Motto „Sinne schärfen, Gier wecken“ ausgegeben. Doch auch der Spaß kam bei der Einstimmung auf den ersten EM-Test in Innsbruck nicht zu kurz.

DFB-Elf: „Siegeswillen“ für einen erfolgreichen Abschluss der „Löw-Ära“ zeigen

Schon gegen Dänemark am Mittwoch (21.00 Uhr/RTL) ist dort alles auf einen goldenen Abschluss der „Ära Löw“ ausgerichtet. Die vom scheidenden Coach beschworene „Gewinnermentalität“ will die deutsche Nationalmannschaft unbedingt schon in Tirol auf den Platz bringen.

„Wir haben keine Zeit zu vergeuden“, betonte Kapitän Manuel Neuer vor seinem 99. Länderspiel. Daher nehme man die Begegnung im Tivoli-Stadion „nicht als Freundschaftsspiel“. Hummels will schon bei der ersten Standortbestimmung „Widerstände überwinden“ und „Siegeswillen verkörpern“, da „für uns die EM eigentlich schon begonnen hat“.

EM-Vorbereitung: Testspiel gegen Dänemark ein „sehr guter Gradmesser“

Zwei Wochen vor dem anspruchsvollen Turnierstart gegen Weltmeister Frankreich will Löw besonders in der zuletzt wackligen Defensive „Fortschritte“ sehen. Man müsse jedes Training und vor allem jedes Spiel nutzen, „um die richtige Mentalität zu entwickeln“, betonte der Bundestrainer.

Die starken Dänen bezeichnete sein Assistent Marcus Sorg als einen „sehr guten Gradmesser in jeglicher Hinsicht“. Durch die Partie sowie die EM-Generalprobe am 7. Juni in Düsseldorf gegen Lettland soll laut Löw die „Wettkampfpraxis gefestigt“ werden.

Die dürftigen Vorstellungen bei den Tests vor dem WM-Debakel 2018 gegen Österreich (1:2) und Saudi-Arabien (2:1) dienen der DFB-Auswahl als Mahnung. Die Spiele seien „nicht so überzeugend“ gewesen, erinnerte sich Hummels vor seinem ersten Auftritt im Nationaltrikot nach seiner und Müllers Ausbootung im März 2019.

Jogi Löw will Testspiele für wichtige Erkenntnisse nutzen

Das Spiel gegen Dänemark sei „extrem wichtig“. Auch ohne Zuschauer im Stadion müsse man „direkt zur Sache gehen“. Von der Intensität wolle man „von der ersten Minute an so spielen wie bei der EURO“, hob Hummels hervor. Denn er weiß aus leidlicher Erfahrung: „Man kann beim Turnier dann nicht so einfach in einen anderen Modus schalten.“

Dennoch wird Löw das Spiel nutzen, um Erkenntnisse zu sammeln und Personal zu testen. So werde es in den anstehenden Begegnungen „unterschiedliche Formationen geben“. Sorg kündigte für Innsbruck die erlaubten sechs Wechsel an.

Champions-League Quartett und Co.: Löw muss auf sieben Spieler verzichten

Auf die drei Champions-League-Sieger Antonio Rüdiger, Timo Werner und Kai Havertz muss Löw ebenso verzichten wie auf den unterlegenen Finalisten Ilkay Gündogan und den zuletzt verletzten Leon Goretzka. Der von seiner Covid-19-Erkrankung genesene Toni Kroos zeigte beim Abschlusstraining erstmals wieder im Kreis der Kollegen sein Können. Doch ob er und der zuletzt angeschlagene Jamal Musiala im Kader stehen, entscheidet sich erst am Spieltag.

Ungeachtet des Personals will Löw „gewisse Dinge einstudieren, die jeder Spieler beherrschen muss“. Besonders die Abwehr steht nach 16 Gegentoren in acht Spielen im vergangenen Jahr auf dem Prüfstand. „Wir müssen in der Defensive stabiler werden. Da waren wir in einigen Spielen zu nachlässig“, monierte Löw.

„Mission EM-Titel“ beginnt: „Radio“ Müller und Hummels sollen den Ton angeben

Verbesserungspotenzial hat der 61-Jährige auch bei den Standardsituationen ausgemacht, die er in den vergangenen Jahren eher vernachlässigt hatte. Diese seien defensiv wie offensiv „total ausbaufähig“, sagte Löw.

Von Hummels und Müller erwartet er, dass sie „den Ton angeben“. „Radio“ Müller soll gewohnt lautstark aus der Zentrale senden. „Von dort kann er das Spiel lenken und prägen“, ist sich Löw sicher. Müller nimmt die ihm zugedachte Führungsrolle an und will „der Katalysator sein, der den Turbo der Mannschaft zünden kann“.

Das könnte Sie auch interessieren: Bei EM-Sieg: Manuel Neuer handelt Rekordprämie für deutsche Fußballer aus

Die neu gewachsene Hierarchie mit den Wortführern wie Joshua Kimmich und Goretzka an der Spitze soll durch die Rückkehr des Weltmeister-Duos nicht komplett auf den Kopf gestellt werden. „Wir kommen als zusätzliche Unterstützung dazu. Weder Thomas noch ich versuchen, jemandem eine Rolle wegzunehmen“, versicherte Hummels.

Die voraussichtliche deutsche Mannschaftsaufstellung: Neuer – Klostermann, Ginter, Hummels, Gosens – Kimmich, Neuhaus – Sane, Müller, Gnabry – Volland. – Trainer: Löw. (sid/hoe) 

Email
Share on facebook
Share on twitter
Share on whatsapp